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Auf der Basis der berechneten Volumentransporte durch die einzelnen Meßprofile ist es nun
möglich eine Bilanz für den Transport in das Tidebecken hinein und aus dem Tidebecken
heraus sowie eine Gesamtbilanz zu erstellen. Die Tabelle 10 zeigt in der mit dem
Summenzeichen gekennzeichneten Spalte die Ergebnisse der Gesamttransporte für die
untersuchten Zeiträume während der beiden Meßkampagnen. Auch hier zeigt sich die große
Spannweite der Wassertransporte für die einzelnen Tidephasen. Sie schwanken zwischen
+411.7 und +534.9 für den hinein gerichteten Transport und -402.3 bis -543.6 für den heraus
gerichteten Transport. Bei der Betrachtung der Gesamtbilanzen der vier Zeiträume ergibt sich,
daß eigentlich nur die Perioden vom 17. April bis zum 22. April und vom 25. April bis zum
29. April eine nahezu ausgeglichene Bilanz aufweisen. Bei den anderen beiden Zeiträumen ist
die Bilanz unausgeglichen. Es strömt mehr Wasser aus dem Hörnumer Tidebecken heraus als
hinein fließt. Dies liegt daran, daß aufgrund der herrschenden Wetterbedingungen die
Wasserstände am Ende des Bilanzzeitraums niedriger sind als zu Beginn (s. Berger et
al., 1998, Wind- und Pegeldaten).
4.2.6 Vergleich der Meßergebnisse mit Modellsimulationen
Die aufgrund der Messungen gerechneten Transportzahlen kann man entsprechenden
Modellergebnissen gegenüberstellen. Natürlich ist ein Vergleich zwischen Meß- und
Modellergebnissen immer problematisch, wenn die Meßzeiten mit den Simulationszeiten
nicht übereinstimmen. Einer der wichtigsten Gründe dafür sind unterschiedliche
Windverhältnisse, die zu erheblichen Schwankungen der berechneten Transportzahlen sowohl
bei den Messungen als auch bei den Modellrechnungen führen können. Trotz dieser
Einschränkung erscheint es sinnvoll, einen Seitenblick auf einschlägige Modellergebnisse aus
jüngster Zeit zu werfen.
Bei den hier angeführten Literaturzitaten handelt es sich um Simulationen mit Hilfe
verschiedener Modelle unterschiedlicher Gitterauflösung und unterschiedlichem Antrieb
(Wind, Gezeit,...), um
die Auswirkung eines Sicherungsdamms nach Pellworm auf die örtlichen
Strömungsverhältnisse zu untersuchen [ALW Husum, 1996].
Wassertransporte und Austauschzeiten im Nordfriesischen Wattenmeer im Rahmen der
BMBF-Projekte KUSTOS und TRANSWATT zu simulieren [Dick et al., 1996; Dick et
al., 1998].