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Full text: 16: Der Wasseraustausch im Tidebecken Hörnum-Tief : Abschlußbericht

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Frühjahrskampagne. Für die Zeit der Herbstkampagne konnte nur eine Rechnung durchgeführt 
werden, da nur ein kurzes Zeitfenster mit hinreichend guten Daten zur Verfügung stand. 
Wie wichtig einige bestimmte Meßpositionen für die Bilanzierung einzelner Schnitte sind, 
möge das folgende Beispiel aus dem Profil zwischen Sylt und Amrum verdeutlichen. Bei der 
Berechnung des mittleren Transportvolumens über einen Zeitraum von sieben Tiden (vergl. 
Tab.10) ergibt sich unter der Berücksichtigung von sechs Positionen (1.2, 1.4, 1.5, 1.6, 1,8 
und 1.9) ein Transport von 114.7 x 10 6 m 3 /Tide aus dem Hörnumer Tidebecken in die 
Nordsee. Bei gleicher Rechnung mit nur fünf Meßgeräten (ohne Position 1.2) ergibt sich eine 
fast ausgeglichene Bilanz mit nur 1.5 x 10 6 m 3 /Tide in Richtung Nordsee. Da das letzte 
Ergebnis aber allen bisherigen Erkenntnissen aus Messungen und Modellrechnungen 
widerspricht und außerdem zu einer unausgeglichenden Bilanz für das Hörnumer Tidebecken 
führen würde, muß es verworfen werden. Daraus folgt, daß eine zuverlässige Bilanzierung des 
Wassertransports zwischen Sylt und Amrum ohne Meßdaten aus dem Bereich der Hörnum 
Odde nicht möglich ist. 
Außerdem mußten für die Bilanzrechnungen einige Annahmen bezüglich der Strömungsdaten 
getroffen werden. Bei den Messungen mit den Aanderaa-Geräten handelt es sich um 
Punktmessungen innerhalb der Wassersäule. Je nach Art der Verankerung (s. Berger et al., 
1998, Datenreport) befanden sich die Geräte dabei in unterschiedlichen Abständen vom 
Boden. Aus Mangel an Kenntnis über das tatsächliche Strömungsprofil wurden daher die 
gemessenen Strömungsgeschwindigkeiten und -richtungen als charakteristisch für die gesamte 
Wassersäule angesehen und unverändert für die Transportrechnungen verwendet. Bei den 
trockenfallenden Geräten kommt noch hinzu, daß die Rotoren sich ca. 20 - 30 cm über dem 
Wattboden befinden. Unterschreitet der Wasserspiegel diese Höhe kann die Strömung von 
den Meßgeräten nicht mehr registriert werden und nicht mit in die Berechnung des Transports 
eingehen. Da keine Informationen über den Verlauf von Strömungsgeschwindigkeit und - 
richtung für die Zeit zwischen dem Ende der Registrierung und dem Trockenfallen vorliegen, 
ist es nicht möglich den Durchfluß für diese Zeit näher zu quantifizieren. 
Die ADCP-Geräte liefern nahezu über die gesamte Wassersäule Strömungsgeschwindigkeit 
und -richtung. Nur in unmittelbarer Boden- und Oberflächennähe kann die Strömung mit dem 
ADCP aus technischen Gründen nicht erfasst werden. Daher wurden diese Daten an diesen 
Positionen vertikal gemittelt zur Bilanzierung verwendet. 
Um die Meßprofile auch in der Horizontalen abdecken zu können, wurden zuerst die 
Entfernungen der Meßpositionen untereinander oder bis zum nächsten Landpunkt berechnet. 
Die gemessenen Strömungswerte der einzelnen Geräte galten dann in einem Bereich links- 
und rechtsseitig vom Meßpunkt bis zum Land bzw. die Hälfte der Strecke bis zum nächsten 
Meßgerät als homogen. 
In den Abbildungen 29 bis 31 sind die horizontal integrierten Transportraten für einen 
Zeitraum von 4 Tagen im April 96 für alle drei Meßprofile dargestellt. Die Transportskala 
wurde in den Plots so gewählt, daß positive Werte einen Fluß in das Hörnumer Tidebecken 
hinein und negative Transportraten einen Fluß aus dem Hörnumer Tidebecken hinaus 
anzeigen. Für einen besseren Vergleich der Größenordnungen der Durchflüße sind die 
Abbildungen für alle drei Schnitte im gleichen Maßstab gezeichnet.
	        
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