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Full text: 16: Der Wasseraustausch im Tidebecken Hörnum-Tief : Abschlußbericht

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Eine weitere Besonderheit zwischen Sylt und Amrum zeigt das Niedrigwasser während des 
Sturms. Zum einen ist das Tideniedrigwasser mit ca. 1 m über NN nur wenig tiefer als das 
mittlere Hochwasser und zum anderen ist der Ebbestrom bei dieser Tidephase zwischen Sylt 
und Amrum außerordentlich schwach ausgeprägt. Die maximale Ebbestromgeschwindigkeit 
liegt mit 0.75 m/s deutlich unter dem mittleren Wert und auch die Ebbestromdauer ist mit nur 
4.5 Stunden fast 2 Stunden kürzer als im Mittel. Der darauf folgende Flutstrom ist ungeachtet 
des geringen Tidenhubs stark ausgebildet. Die Strömungsgeschwindigkeiten liegen mit bis zu 
1.3 m/s weit über dem Mittel und auch die Flutstromdauer ist mit 6.5 Stunden länger als 
gewöhnlich. 
Das abweichende Strömungsgeschehen zwischen Sylt und Amrum muß auch zu 
Veränderungen bei den Strömungsmustem in den anderen beiden Profilen führen. 
Unglücklicherweise sind für das Profil 2 während der beiden Stürme keine Strömungsdaten 
verfügbar, so daß hier nur auf den Einfluß des Windes auf die Strömung zwischen Föhr und 
dem Festland eingegangen werden kann. 
Zu Beginn des Sturms zeigt die Strömung noch ihr gewohntes Bild. Nach dem Überfluten der 
Position setzt ein in das Hömumer Tidebecken gerichteter Flutstrom mit Geschwindigkeiten 
um 0.2 m/s ein. Nach dem Kenterpunkt des Hochwassers dreht die Strömungsrichtung um 
180 Grad und der Ebbestrom setzt ein. Dabei ist der Ebbestrom mit maximal 0.1 m/s 
schwächer und auch kürzer als der Flutstrom. Während des Sturmes kehrt sich dieses Muster 
um. Es gibt nur noch einen schwachen Flutstrom, der sowohl bei der Geschwindigkeit als 
auch bei der Dauer nur noch ungefähr die Hälfte vom mittleren Wert aufweist. Der 
Ebbestrom hingegen erreicht Geschwindigkeiten von ca. 1 m/s und da die Position aufgrund 
des hohen Wasserstandes nicht trockenfällt, bleibt die Strömung über einen Zeitraum von 
ungefähr 9 Stunden bestehen. Die hohen Ebbestromgeschwindigkeiten sind auf den 
Windeinfluß zurückzuführen, da Wind und Strömung in diesem Fall die gleiche Richtung 
haben. Diese Stromverteilung gibt aber auch eine Erklärung für die geringen Ebbe- und die 
hohen Flutstromgeschwindigkeiten Profil 1. Beim ablaufenden Wasser sind, neben dem 
geringen Tidenhub, mehr als ein Durchfluß vorhanden, durch den das Wasser aus dem 
Hömumer Tidebecken ausströmen kann, so daß die Geschwindigkeiten zwischen Sylt und 
Amrum geringer ausfallen. Im Fall des Flutstroms im Profil 1, findet gleichzeitig ein 
Ausströmen im Profil 3 (und 2 ?) statt. Es können daher mehr Wassermassen, bei 
gleichbleibender Flutstromdauer, in das Gebiet fließen ohne den Wasserstand stark zu 
erhöhen. Dies ist aber nur bei einer Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit möglich. 
Am 5. November folgte ein zweiter Sturm (vergl. Abbildung22). Die Windgeschwindigkeiten 
lagen nur wenig unter denen des Sturms von Ende Oktober. Dafür dauerte er fast 60 Stunden. 
Der Wind kam dabei aus südwestlicher Richtung. Auch in diesem Fall hatten die hohen 
Windgeschwindigkeiten einen lang anhaltenden Wasserspiegelanstieg zur Folge. Die 
Tidehoch- und Niedrigwasser in dieser Zeit lagen ca. 2 m über den mittleren Werten. 
Allerdings begann der Sturm nicht so abmpt wie der Erste, so daß der Wasserspiegelanstieg 
über mehrere Tiden erfolgte. Dies hatte zur Folge, daß der Tidenhub während des Anstiegs 
mit ca. 1.6 m unter den mittleren Werten lag. Am Ende des Sturms jedoch tritt ein mit 3 m 
sehr großer Tidenhub auf. Infolge des langsamen Anstiegs des Wasserstandes sind auch keine 
signifikanten Veränderungen der Flut- und Ebbedauer in dieser Zeit zu beobachten. Nur 
zusammen mit dem stark erhöhten Tidenhub tritt eine mit 7.5 Stunden verlängerte Ebbephase 
auf. Entsprechend zur Verringerung des Tidenhubs verhalten sich auch die 
Strömungsgeschwindigkeiten. Sie sind, ungeachtet des Wasserspiegelanstiegs, zu Beginn des 
Ereignisses mit ungefähr 0.8 m/s etwas geringer als im Mittel und, verbunden mit dem 
vergrößerten Tidenhub am 7. November, stark erhöht.
	        
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