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Ebbestromgeschwindigkeiten auf engem Raum auftreten Der Abstand zwischen der Position
1.3 und 1.5 beträgt, nur ca. 450 Meter. Insgesamt gesehen sind die
Flutstromgeschwindigkeiten von der Position 1.4 in Richtung Amrum deutlich höher als die
Ebbestromgeschwindigkeiten, während sie nördlich davon sehr viel geringer sind (s. dazu
auch Kapitel 4,2.1). Zur Verdeutlichung ist die Verteilung der gemittelten maximalen Flut-
und Ebbestromgeschwindigkeiten für das Meßprofil 1 während der Frühjahrskampagne in
Abbildung 20 dargestellt.
Position
Abb.20 Mittlere maximale Flut- und Ebbestromgeschwindigkeiten [m/s]
zwischen Sylt und Amrum während der Frühjahrskampagne.
Die Stromrichtung im Profil 1 (s.Tab.5) ist durch die topographischen Gegebenheiten
vorgegeben. Sie läuft während der Flutphase in nordöstlicher Richtung und in der Ebbephase
nach Südwesten. Eine Ausnahme hiervon bildet die Position 1.1. Durch ihre Lage westlich
von der Hörnum Odde ist der Flutstrom nach Südosten und der Ebbestrom nach Westen
gerichtet. Die Standardabweichung für die Richtung beträgt nur zwischen 1.6 und 2.2 Grad,
so daß große Richtungsabweichungen bei verschiedenen Tiden nicht vorhanden sind.
Ältere Messungen bestätigen dieses Ergebnis. So zeigen Messungen des ALW-Husum [ALW,
1994] aus den Jahren 1991 und 1993 an unterschiedlichen Stellen im Hörnum-Tief ein
Überwiegen des Flutstroms im südlichen Teil des Tiefs und einen stärkeren Ebbestrom im
nördlichen Teil. Auch Knop [Knop, 1961] findet in seinen Messungen im südlich gelegenen
Teil des Hörnum-Tiefs einen Flutstrom, der höhere Geschwindigkeiten aufweist als der
Ebbestrom. Interessanterweise ist auch bei einer Messung von Schumacher von 1922
[Schumacher, 1923], also noch vor dem Bau des Hindenburgdammes, ein Überwiegen des
Flutstromes im südlichen Teil des Hörnum-Tiefs zu erkennen. Es muß allerdings hinzugefügt
werden, daß zwar bei allen Messungen eine gute Übereinstimmung der
Strömungscharakteristik vorhanden ist, die Geschwindigkeiten aber Unterschiede aufweisen.