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Ein weiteres Beispiel ist die Position 2.3 in dem Profil zwischen Amrum und Föhr. Für die
Frühjahrskampagne ist die Bestimmung von Flut- oder Ebbestrom nur mit Einschränkungen
möglich, da der Tidestrom innerhalb einer Tide, d.h., sowohl bei steigendem als auch bei
fallendem Wasserstand nur eine Richtung (in das Hörnumer Tidebecken hinein) aufweist.
Dies bedeutet, daß selbst bei fallendem Wasserstand im Hömumer Tidebecken ein Flutstrom
auftritt.
Im Herbst kommt noch ein zweites Phänomen hinzu, so daß weder Ebbe- noch Flutstrom
eindeutig festgelegt werden können (Abb. 19). Mit steigendem Wasserstand setzt zu Beginn
der Überflutungsphase eine Strömung in südliche Richtung mit Geschwindigkeiten von 0.3
bis 0.4 m/s ein. Das bedeutet, daß bei steigendem Wasserstand die Strömung eine Richtung
aufweist, die einer Ebbeströmung entspricht. Die Dauer der Strömung beträgt je nach Tide
zwischen 1 und 2 Stunden. Ungefähr 1.5 bis 2 Stunden vor Hochwasser geht die
Geschwindigkeit für kurze Zeit auf Null zurück und die Richtung der Strömung dreht bis zum
nächsten Trockenfallen auf Nord. Die Geschwindigkeitsmaxima der nordwärts gerichteten
Strömung liegen bei ca. 0.5 m/s und die Dauer bei 5 bis 6 Stunden.
Abb. 19 Strömungsgeschwindigkeit [m/s] (A) ,-richtung [°] (B) zwischen Amrum
und Föhr (Pos. 2.3) und Wasserstand [m NN] (C) am Pegel Amrum Odde
während der Herbstkampagne.
Eine umfassende statistische Auswertung der Strömungsdaten aller Profile konnte nur für die
Frühjahrskampagne durchgeführt werden. Aufgrund zahlreicher Geräteausfälle durch
Treibgut sowie Geräteverlusten während der Herbstkampagne (vergl. Tab. Al und A2 im
Anhang) standen nur bei einer geringen Anzahl von Positionen ausreichend lange
durchgehende Zeitreihen zur Verfügung. Die Tabellen 5 -8 zeigen die berechneten
statistischen Parameter für die maximalen Ebbe- und Flutstromgeschwindigkeiten (v e bzw. v f )
sowie die maximale Dauer des Flut- bzw. Ebbestromes (Fsd bzw. Esd) während der beiden