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Abb. 12 Tiefenverteilung, Sollposition sowie Positionskennung im Profil 2
Im Profil zwischen Amrum und Föhr (Abb. 12) ist keine einheitliche Verteilung der
Strömungsrichtung vorhanden. Wie die Abbildung 13 zeigt, treten zu verschiedenen Phasen
der Gezeit entlang der Meßstrecke unterschiedliche Richtungen der Strömung auf. Im Bereich
der Insel Amrum an den Positionen 2.1 und 2.2 ist zu Beginn der Tide, d.h., bei steigendem
Wasserstand, zuerst efj Strom in südwestliche Richtung zu beobachten. Noch vor dem
Erreichen des Hochwassers dreht die Strömung an den beiden Stationen nach Nordosten und
behält diese Richtung bis zum Beginn der nächsten Tide bei. Ganz anders verhält sich
dagegen die Strömung an den Positionen 2.4 und 2.5 in der Nähe der Insel Föhr. Zu Beginn
der Tide stellt sich eine Strömung in nördliche Richtung ei« die auch noch nach dem
Erreichen des Hochwassers für kurze Zeit bestehen bleibt. Erst mit weiter fallendem
Wasserstand dreht die Strömung dann Richtung Süden. Mit diesem Muster zeigen die
Stationen 2.1, 2.2 und 2.4, 2.5 eine fast gegenläufige Richtungsverteilung. Während am
Anfang einer Tide bei Amrum Wasser aus dem Hörnumer Tidebecken in das Tidebecken der
Norderaue fließt, kommt bei Föhr Wasser von dort in das Hörnumer Tidebecken. Im weiteren
Verlauf der Tide kehrt sich diese Verteilung dann um.
Zwischen diesen vier Meßpositionen liegt die Position 2.3. Auch hier zeigt sich eine
Verteilung der Strömungsrichtung, die sich von den übrigen Stationen unterscheidet. Die
Meßposition liegt ungefähr in der Mitte des Profils im Flachwasser, so daß sie bei Ebbe
regelmäßig trockenfällt. Mit dem Beginn des Überflutens setzt eine nach Nordwesten
gerichtet Strömung ein. Diese Richtung bleibt während der gesamten Überflutungphase
bestehen, d.h., eine Richtungsänderung der Strömung nach Erreichen des Hochwassers findet
nicht statt.
Im Gegensatz zur Richtungs- ist die Geschwindigkeitsverteilung entlang der gesamten Strecke
über den Verlauf einer Tide sehr homogen. Zu Beginn der Tide wird die Strömung langsam
stärker und steigt während der Gezeit auf maximale Werte von 0.4 bis 0.6 m/s an, wobei an
den tiefer gelegenen Stationen bei Amrum und Föhr ein wenig höhere Geschwindigkeiten
auftreten als in der flacheren Mitte des Profils. Mit abnehmenden Wasserstand verringern sich
die Geschwindigkeiten dann wieder und erreichen bei Tideniedrigwasser nur noch
Geschwindigkeiten von maximal 0.2m/s. Eine Ausnahme von dieser Geschwindigkeits
verteilung gibt es an der Position 2.2. Dort treten zu Beginn