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Full text: 16: Der Wasseraustausch im Tidebecken Hörnum-Tief : Abschlußbericht

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4.2 Strömung 
Infolge der Wasserstandsänderungen, die durch die Gezeiten hervorgerufen werden, treten im 
Wattenmeer starke Tideströmungen auf. Dabei ist sowohl die Strömungsgeschwindigkeit als 
auch die Strömungsrichtung an einem Ort nicht nur durch die Tide sondern auch in hohem 
Maße von den topographischen Gegebenheiten geprägt. So können aufgrund der 
Tiefenverteilung sehr komplexe Strömungsmuster entstehen, die in sehr kleinen zeitlichen 
und räumlichen Abständen starke Schwankungen aufweisen. 
Die Verteilung der Strömungen sind aber bei Sedimentumlagerungen, Schwebstoff- und 
Schadstofftransport der entscheidende Faktor. Genaue Kenntnisse über das 
Strömungsgeschehen sind daher nicht nur für den Küstenschutz sowie für Prognosen über 
mögliche morphologische Veränderungen an der Küste von Bedeutung, sondern spielen auch 
beim Umweltschutz eine entscheidende Rolle. 
Zur Registrierung der Strömung sind unterschiedliche Meßgerät-Typen verwendet worden. 
-Vektormittelnde (RCM7/8) und nicht-vektormittelnde Strömungsmeßgeräte von Aanderaa 
Instruments. Bei den letzteren (RCM4/5) wird nur die Geschwindigkeit gemittelt.Die 
Strömungsrichtung wird als Einzelwert (,instantaneous‘) über das jeweilige Meßintervall 
abgespeichert. Alle eingesetzten Aanderaa-Geräte messen die Strömungsgeschwindigkeit mit 
Hilfe von angeströmten Rotoren. 
-Akustische Meßgeräte von RD-Instruments, sogenannte ADCP’s (Acoustic Doppler Current 
Profiler), die in einem Gestell am Boden abgesetzt werden und von dort mittels nach oben 
gerichteter akustischer Strahlen (in unserem Fall 600 u.300 kHz ) Strömungsrichtung und 
Strömungsgeschwindigkeit registrieren. Der Zeittakt für die Aufzeichnung der Strömung 
betrug bei allen Geräten einheitlich fünf Minuten. 
Im folgenden Abschnitt werden die betrachteten Strömungsmuster entlang der drei Meßprofile 
untersucht und eine Beschreibung über die allgemeinen und mittleren Verhältnisse des 
Strömungsgeschehens innerhalb der Meßzeiträume gegeben (vgl. Ross, 1998) Im Anschluß 
daran folgt eine Abschätzung darüber, in wieweit das meteorologische Umfeld Einfluß auf die 
mittleren Verteilungen hat und es werden aus den Strömungsdaten abgeleitete Parameter wie 
Reststrom sowie eine Bilanz der Wassertransporte dargestellt. 
4.2.1 Horizontalverteilung 
Um einen Überblick über die Strömungsverhältnisse entlang der drei Meßprofile zu 
bekommen, sind in den folgenden Isoliniendarstellungen die horizontalen Strömungsmuster 
für jeweils vier Tiden geplottet. Bei den dargestellten Zeiträumen wurde darauf geachtet, daß 
in jedem Profil auf möglichst vielen Positionen Daten 1 Vorlagen. Daher unterscheiden sich die 
untersuchten Zeiträume der einzelnen Profile. 
Zur Verdeutlichung der Lage der einzelnen Positionen in dem jeweiligen Profil sind die 
Tiefenverteilungen der Schnitte mit den Sollpositionen und der Positionskennung dargestellt 
(Abb. 10,12). Die angegebenen Tiefen stammen aus Vermesssungen des ALW im Jahr 1996. 
Bei Positionen ohne Tiefenangabe lagen keine aktuellen Vermessungsdaten vor. In den 
Abbildungen ist auf der x-Achse jeweils die Entfernung der einzelnen Vermessungsdaten 
zueinander [m] und auf der y-Achse die Wassertiefe fm NN] aufgetragen. 
1 Die in die Abbildungen für die horizontalen Geschwindigkeits- und Richtungsverteilungen 
eingefloßenen Daten stammen ausschließlich von Messungen mit Aanderaa Geräten, d.h., aus 
Punktmessungen, die teilweise unterschiedliche Abstände vom Boden aufweisen (0.2-1.Om).
	        
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