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Full text: 70: Beobachtungen auf den deutschen Meßstationen der Nord- und Ostsee im Jahre 1990

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN MESSUNGEN UND DEN DATEN 
Die Messungen des Meßnetzes in Nord- und Ostsee werden stündlich 
automatisch durchgeführt (Ausnahme FP "Nordsee") und von einem 
angeschlossenen Sender über den Satelliten METEOSAT an das BSH 
übermittelt. Hier werden sie kontrolliert und gespeichert sowie 
für eine abschließende Bearbeitung bereitgestellt. Veröffentlicht 
werden in diesem Heft die gualitätsgeprüften und bereinigten 
Temperatur- und Salzgehaltsdaten (Salzgehalt als berechnete Größe 
aus Druck, Temperatur und Leitfähigkeit nach Fofonoff und Millard 
(1983), Unesco technical papers in marine Science, 44) in Form 
von graphischen Darstellungen der Stundenwerte sowie in Tabellen 
form als Tagesmittelwerte. 
Die Datengenauigkeit der automatischen Registrierungen werden 
durch regelmäßige, ungefähr zweimonatliche Vergleichsmessungen 
überprüft und im Bedarfsfall entsprechende Korrekturen an den 
Meßwerten angebracht. Der zu erwartende absolute Fehler liegt für 
die Temperatur in der Größenordnung von 0,1 K und für den 
Salzgehalt in der Größenordnung von 0,1. Eine Fehlerangabe für 
die Messungen des 13-m-Niveaus von LT "Kiel" ist nicht möglich, 
da sich diese Sensoren direkt am Meeresboden und ca. 80 m vom 
Turm entfernt befinden. 
Einige Meßniveaus der quasi-kontinuierlichen Registrierungen der 
automatischen Stationen zeigen erhebliche Streuungen bzw. ein 
zelne deutlich herausragende Signale. Beide Erscheinungen sind 
auf den Einfluß meteorologischer Vorgänge auf die Temperatur 
schichtung im Meer bzw. meteorologisch angeregter Advektion 
zurückzuführen oder aber durch strömungsbedingte Auslenkungen der 
Meßketten verursacht. Durch diese Auslenkungen ergeben sich z.T. 
erhebliche Abweichungen vor allem der tiefer positionierten 
Sensoren von der Solltiefe. Der breite "Streubereich" der 
Temperatur- und Salzgehaltszeitreihen an der Station "Elbe" 
verdeutlicht den Einfluß der Gezeit auf diese beiden Variablen. 
Wasserstandsschwankungen an den Positionen LT "Kiel" und FP 
"Nordsee" sind nicht berücksichtigt. 
Lücken in der Datenregistrierung sind nicht nur durch technische 
Defekte an den Meßanlagen, sondern auch durch Bewuchs der Leit 
fähigkeitszellen oder Störungen bei der Satellitenübertragung 
bedingt sowie durch äußere mechanische Beschädigungen der 
Sensoren oder Kabelverbindungen. Vertreiben von der Sollposition 
oder Austausch der UFS können ebenfalls Datenausfälle zur Folge 
haben. Verschiedentlich mußten als unkorrigierbar erkannte Daten 
intervalle völlig entfernt werden. Als besonders problematisch 
erweisen sich schleichende Abweichungen in den Meßwerten, die 
nicht immer sicher feststellbar und korrigierbar sind. Es ver 
bleibt somit auch nach der Datenkorrektur eine über die Fehler 
angabe hinausreichende Restunsicherheit. 
Die meteorologischen Meßeinrichtungen werden vom SWA betrieben. 
Die unter ozeanographischen Gesichtspunkten ausgewählten meteoro 
logischen Parameter Windrichtung und Windgeschwindigkeit sowie 
Lufttemperatur werden vom SWA bearbeitet und in der vorliegenden 
Endform als Tabellen zur Verfügung gestellt. Sie stellen eine 
nützliche Zusatzinformation für die Beurteilung der ozeano 
graphischen Daten dar.
	        
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