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Full text: 67: Kangerdlugssuaq (Westgrönland) : Hydrographische Untersuchungen der Internationalen Grönlandexpedition EGIG 1959. V.F.S. "Gauss" 2.-16.8.1959

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ERGEBNISSE DER UNTERSUCHUNGEN 
1.1 
Regionale und fjordtypische Einflüsse 
Die Ergebnisse der Expedition lassen sich nicht erklären, ohne vorher auf die regionalen und lokalen 
Einflüsse einzugehen, die auf die hydrographischen Verhältnisse im Fjord einwirken. Der Kangerdlugssuaq 
liegt im Einflußbereich des hydrographischen Regimes der Baffin Bay und der Ausläufer des West-Grön- 
land-Stromes, Vorwiegend wird das nahezu homogene Tiefenwasser im Fjord von den Wassermassen dieser 
Region gespeist. Lokal wirken vor allem die meteorologischen Einflüsse, wie Wind und Sonneneinstrahlung, 
gestört durch die hohen Bergformationen, auf die Oberfläche des tief eingeschnittenen Fjords. Die in den 
Sommermonaten mit zunehmender Sonneneinstrahlung einsetzenden Abschmelzprozesse auf dem großen 
[nlandeisgletscher, auf Nebengletschermn, Eisbergen und Eisbruchfeldern, führen zur Ausbildung dünner, 
ungleichmäßig verteilter, salzarmer Schichten an der Wasseroberfläche. Dadurch kommt es, unter Einwirkung 
wechselnder Winde, zu vertikaler und horizontaler Zirkulation in den oberflächennahen Schichten. Die 
Schichtung der Wassersäule im Fjord ist dreigeteilt; unter der oberflächennahen, meteorologischen 
Schwankungen unterworfenen Deckschicht liegen eine Schicht mit einem für Polargebiete charakteristischen, 
im Winter gebildeten kalten Kern und darunter schließlich ein nahezu homogenes Tiefenwasser. Eine 
fordtypische Zirkulation wird durch den Zufluß von Süßwasser, in diesem Falle Schmelzwasser, erzeugt; 
ım Mittel herrscht an der Oberfläche ein fjordauswärts, im Tiefenwasser ein fjordeinwärts gerichteter Strom. 
4.2 Der Einfluß der Wassermassen aus der Baffın Bay 
Wie bereits unter 4.1 beschrieben lag das Arbeitsgebiet im Einflußbereich des großen Zirkulations- 
systems der Baffın Bay, sodaß die hydrographischen Verhältnisse im Fjord im wesentlichen durch die 
Wassermassenverteilung in den Gewässern des westgrönländischen Küstenschelfbereiches der Baffin Bay 
bestimmt werden. Vergleichende Betrachtungen zwischen den EGIG-Daten und den vom BIO zur Verfügung 
gestellten Daten aus der Baffin Bay (vgl.Fig.5) bestätigen, daß die Hydrographie des Kangerdlugssuaqg nicht 
als lokale Erscheinung interpretiert werden darf, Auf die typische Schichtung der Wassermassen in der 
Baffin Bay nach TCHERNTA, 1980, mit einer jährlichen Schwankungen unterworfenen Temperatur-Salzge- 
halts-Charakteristik, einem intermediären Temperaturminimum (kalter Kern), sowie auf die Beschreibung 
der Zirkulationssysteme. in der Baffın Bay nach RUDELS, 1986, wird an anderer Stelle eingegangen 
“LÜTHIE, 1989). 
Da die Daten aus den küstennahen CTD-Schnitten des BIO (Fig.5) aus den Jahren 1986/87 die nach 
TCHERNIA beschriebene Vertikalverteilung der Wassermassen der Baffin Bay bestätigen, konnten diese 
Werte für den Vergleich der Schichtung zwischen Fjord und Baffin Bay als Referenzdaten herangezogen 
werden.
	        
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