Bestimmung der unbehandelten Proben nicht mehr möglich.
Die schnelle Bestimmung der Zusammensetzung des Nuklidgemisches
gammaemittierender Isotope bereitet keine Schwierigkeiten. Die Be-
stimmung‘ des Nuklidanteils der Transurane Plutonium, Americium und
Curium erforderte eine längere Analysenzeit. Die Bestimmung von
Tritium in einer stark kontaminierten Probe des ersten Regenschauers
in Hamburg nach dem Unfall in Tschernobyl ergab keine signifikante
Erhöhung gegenüber den normalen Werten. Deshalb wurden zunächst wei-
tere Tritiummessungen an Meerwasserproben zurückgestellt. Die routi-
nemäßige Bestimmung des Nuklides Strontium 90 war bei diesem Fallout
nicht durchführbar, da etliche andere kurzlebige Isotope in dem
radiochemischen Trennungsgang nicht abgetrennt wurden. Es war daher
notwendig, das Analysenverfahren kurzfristig entsprechend zu ändern.
Im allgemeinen ist festzustellen, daß sich das in den vergangenen
Jahren zu überwachende Gemisch von langlebigen, im Wasser gut 1lösli-
chen Radioisotopen, nach dem Unfall zunächst auf teilweise sehr
kurzlebige Nuklide mit anderen Löslichkeitseigenschaften geändert
hat.
Um die in das Meer eingetragene Nuklidzusammensetzung zu ermitteln,
wurden Aerosoluntersuchungen in Hamburg-Sülldorf durchgeführt. Die
Nuklidzusammensetzung wurde gammaspektroskopisch ermittelt. Hierbei
ergab sich die Aktivität der wichtigsten Nuklide in den Proben im
Verhältnis zur Aktivität des Cäsium 137 am 5./6. Mai in folgender
Aufstellung:
Nuklid
Cs 137
Cs 134
Ru 103
Ba/La 140
J 131
Te 132/3 132
rel. Aktivität
1,00
0,52
2,00
0,67
6,00
2,30
Halbwertszeit
10958 Tage (30 Jahre)
754,2 "
39,27
12,75
8,02
3.20
Folgende weitere Nuklide waren dann später in verschiedenen Proben
aus dem Meeresbereich in geringerer Konzentration nachweisbar:
Nukl1id
Sr 90
Pu 239
Pu 238
Am 241
Np 239
Cm 242
Te 129m
Mo 99
Cs 136
Ru 106/Rh 106
Ce 141
Ce 144/Pr 144
Zr 95
Nb 95
Ag 110m
Halbwertszeiten
28,92 Jahre
24400 "
86,4 ”
458 "
2,35 Tage
163 "
33,6 Tage
2,74 "
13
372
32,5
284
64
35
49
LE