sches Verfahren angewendet werden, bei dem das Strontium als Carbo-
natniederschlag aus der Wasserprobe entfernt wurde. Nach Einstellung
des radiochemischen Gleichgewichtes zwischen Sr 90 und Y 90 nach ca.
14 Tagen konnte die bestimmung von Sr 90 beendet werden. Dieses Ver-
Fahren war erheblich zeit- und arbeitsaufendiger als jenes, das vor
diesem Unfall durchgeführt wurde. Die Meßergebnisse waren daher nur
nach etlicher Verzögerung zu erhalten.
Nach Zerfall der kurzlebigen störenden Nuklide konnte ca. 2 1/2
Monate nach dem Unfall wieder die Routinemethode verwendet werden.
4.2.5
Transurane
Der große Arbeits- und Zeitaufwand der Bestimmung der 0-Teilchen
emittierender Transurane (Plutonium, Americium und Curium) ver-
hinderte die Analyse einer größeren Anzahl von Proben. Die Erhöhung
der Plutoniumkonzentration im Meerwasser konnte allerdings nur in
den ersten Tagen nach dem Unfall als signifikant bezeichnet werden.
Pu 239 wurde im Bereich von Fehmarnbelt mit 4 uBq/l vor und mit 20
uBq/1l1 nach dem Unfall bestimmt (Tab. 3). Am 09, und 10.06. wurden in
der westlichen Ostsee nur noch Konzentrationen zwischen 1,4 und 5,2
wBq/l gefunden. Die Nachweisgrenze des Verfahrens liegt etwa bei 1
uBq/l.
Das Transurannuklid Np 239 konnte in einer Wischtestprobe vom 2. Mai
von einem aus der Ostsee kommenden Schiff am 3. Mai eindeutig Gamma-
spektroskopisch nachgewiesen werden. Np 239 zerfällt mit einer Halb-
wertszeit von 2,35 Tagen zu Pu 239.
Am 241 war nur wesentlich erhöht, gleichzeitig konnte aber das
Nuklid Cm 242 erstmals in der Ostsee nachgewiesen werden. In der
marinen Hydrosphäre war dieses bisher nur in der Nähe von
Wiederaufbereitungsanlagen z.B. in der Irischen See - eingeleitet
durch die Wiederaufbereitungsanlage Sellafield - zu finden. Es ist
bemerkenswert, daß die ermittelte Aktivitätskonzentration von Cm 242
in der Ostsee diejenigen der Plutoniumaktivitätskonzentration bei
weitem übersteigt. Als maximale Konzentration wurde an der Position
"Fehmarnbelt” 232 uBq/l gefunden.
Entsprechend ihrem chemischen Verhalten im Meer ist zu erwarten, daß
die Transuranelemente in flachen Meeren - die Nord- und Ostsee sind
als solche anzusehen - in wenigen Wochen an partikuläres Material im
Wasser absorbiert werden und damit durch Sedimentation aus der Was-
sersäule entfernt werden. Die weitere Überwachung dieser hochradio-
toxischen Elemente muß daher in Zukunft auch verstärkt im Sediment
vorgenommen werden.