einer einzelnen Stelle mit 3845 m Wassertiefe stellt sie einen Kanal
von ca. 10 sm Breite und 100 sm Länge und einem ausgeprägten
Steilhang am Jan-Mayen-Schelf dar. Die nördliche Seite des Kanals
ist topographisch sehr variabel (Abb. 13). Tiefe Täler um 2000 m
Wassertiefe wechseln sich mit Erhebungen von stellenweise weniger
als 800 m Tiefe ab. Der Ausstrom aus der Grönland-See wird von der
Topographie geführt und lehnt sich im geostrophischen Gleichgewicht
an diesen Steilhang. Nördlich der Bruchzone wird er durch die starke
topographische Variabilität gestört. ;
Auf der METEOR-Reise Nr.6l1 war geplant, mit drei Verankerungen
über. die gesamte Tiefe verteilter Stramesser in der Längsachse der
Bruchzone die Veränderung der Strömung und der Temperaturen auf dem
Wege vam Grönland-Becken in das Lofoten-Becken zu untersuchen. Wegen
der Eislage konnte die Verankerung 611 nicht am westlichen Ende der
Bruchzone ausgelegt werden. Diese wurde dafür in den nächsten, 40 sm
weiter nördlich gelegenen Durchlaß für Tieferwasser aus dem Grön-
land-Becken auf Position (l1) gesetzt. Die Verankerung 612 auf der
Position (2) wurde in die engste Stelle der Bruchzone ca. 20 sm
östlich Jan Mayen und knapp westlich der tiefsten Stelle, einem
Kessel von knapp 5 sm Durchmesser, ausgebracht. Auf der Position (3)
konnte die Verankerung 613 Östlich des Jan-Mayen-Schelfs und strar-
aufwärts von einem weiteren topographischen Hindernis mit 1186 m
Tiefe gesetzt werden.
Die Verankerungen lagen für maximal 33 Tage auf folgenden
Positionen aus:
Pos(1), 611: auf 2490 m Tiefe
Pos(2), 612: auf 2400 m Tiefe
Pos(3), 613: auf 2438 m Tiefe
= 71° 27,7
X= 5° 14,7°
= 71° 0,
A= 27607.
Y= 70°C ‚7
= 5° 19,9°
W
Es wurden Aanderaa-Stramesser eingesetzt, die in den größeren
Tiefen mit Sensoren mit einem gespreizten Temperaturbereich von -2,6
bis 5,6 °C ausgerüstet waren. Für alle Geräte waren individuelle
Kampaß- und Druckeichungen vorhanden. Die Geräte mit gespreizten
Temperaturbereichen waren ebenfalls einzeln geeicht worden. Die
Leitfähigkeitszellen wurden nicht geeicht. Die Sensoren zeigen die
bekannten‘ Probleme der Druckabhängigkeit und zeitliche Drift. Aus
den CID-Stationen bei der Auslegung und der Aufnahme der jeweiligen
Verankerung wurden für die Meßtiefe die Salzgehalte bestimmt und die
entsprechenden Werte der Strommesser linear angepaßt. Dadurch wurde
die zeitliche Drift in den Sensoren berücksichtigt. Da die
Amplituden der Salzgehaltsschwankungen an den verankerten Geräten
z.T. Werte erreichten, die in dem Gebiet nicht vorkommen, dürfen die
in TAB (6) angegebenen Mittel- und Extremerte für den Salzgehalt
nur qualitativ interpretiert werden.
Die Verankerung 613 wurde am 13. Juni 1982 von einem unbekannten
Fahrzeug überfahren. Von der Verankerung konnte nur noch der
Stramesser aus 638 m Tiefe geborgen werden.