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Full text: 55: Gütezustand der Nordsee

ACC 
Bei der Beurteilung einer möglichen Auswirkung von Schad- 
stoffen auf marine Biozönosen darf nicht übersehen werden, 
daß eine Vielzahl verschiedener Stoffe gleichzeitig vor- 
handen ist und deren Zusammenwirken im Hinblick auf 
toxische Effekte berücksichtigt werden muß, Weiterhin 
sind auch hydrographische Parameter, wie geringer Wasser- 
austausch z. B. in der Deutschen Bucht, in eine Cesamt- 
beurteilung einzubeziehen, 
Als beachtlich muß die in mehreren Messungen festgestell- 
te vergleichsweise hohe Konzentration an Pestiziden, wie 
z. B. Methylparathion angesehen werden; dies gilt auch 
für einige andere industrielle Chemikalien, wie z, B. 
Weichmacher (Phthalate, Organophosphate u. a.). 
Obwohl die ökotoxikologische Beurteilung der vorliegenden 
Multikomponentengemische bisher nicht möglich ist, er- 
scheint es bedenklich, daß in den Ästuarien für Einzel- 
stoffe die Sicherheitsfaktoren unterhalb des Faktors 10 
liegen. 
Auswirkungen der Ölverschmutzung werden besonders deutlich 
durch Beobachtungen an Seevögeln. Seit 1960 auf Helgoland 
durchgeführte Untersuchungen zeigen ab 1978 eine steigen- 
de Fundrate an verölten Vögeln. 
Die im gesamten Nordseeraum anfallenden Ölpestopfer belie- 
fen sich 1982/83 auf mindestens 12 000 Exemplare. 
Aus der gegenwärtigen Belastung von Organismen durch 
Stoffe, deren Konzentrationen durch die Höchstmengen- 
verordnung des Lebensmittelgesetzes reguliert sind, kann 
egine gesundheitliche Gefährdung des Menschen beim Verzehr 
von Meerestieren nicht abgeleitet werden.
	        
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