diesen Eingriffen und den verschiedenen anthropogenen
Stoffeinträgen resultieren Gefahren für die Funktion des
Wattenmeeres als Kinderstube wirtschaftlich bedeutender
Nutzfische und zahlreicher für das Gesamtökosystem Nord-
see wesentlicher Organismenarten., Das Wattenmeer stellt
eine wichtige Produktionsstätte für von Menschen nutz-—-
bare Muscheln und Krebstiere dar (Kap. 7.1). Darüber
hinaus kommt der Region vor allem auch wegen ihrer Funk-
tion als Rast-, Mauser- und Überwinterungsplatz für vie=-
le Vogelarten, deren Brutgebiete weit außerhalb liegen,
international größte Ökologische Bedeutung zu (Kap. 8.1).
Aus der Sicht des Artenschutzes ist das Wattenmeer unver-
Zichtbarer Voll- und Teillebensraum einer Anzahl existenz-
gefährdeter Tierarten.
1432. Touristische Aktivitäten, Bootsverkehr und Fluglärm
stellen für einzelne Tierarten des Wattenmeeres, aber auch
für die Ökosysteme des Küstenraumes (Dünen u. a.), be-
trächtliche Gefährdungspotentiale dar (Kap. 8,3 und 9).
1433. Die küstennahen Nordseeareale, z. B. in der Deutschen
Bucht und in der südlichen Nordsee (Southern Bight), zei-
gen anthropogen erhöhte Konzentrationen von Pflanzennähr-
stoffen (Kap. 5.2). Obwohl dies noch nicht zu sicher nach-
weisbaren Veränderungen geführt hat, ist eine wachsende GCe-
fährdung erkennbar. Ein besonders Problem bilden die Ver-
klappungsgebiete in der inneren Deutschen Bucht (Kap, 4.6).
Sie werden?) immer noch zur Ablagerung von Klärschlamm ge-
nutzt, obwohl sie wegen ihrer hydrographischen und Sökolo-
gischen Gegebenheiten dafür ungeeignet sind, Zunehmender
Sauerstoffmangel im Sediment, Verarmung der Bodentierwelt,
Anreicherung schwer abbaubarer Stoffe sind typische, öko-
logisch negativ zu bewertende Folgen, Eine aktuelle ökolo-
gische Gefährdungssituation kann vor allem in dem gehäuf-
ten Auftreten von Fischkrankheiten in diesem Gebiet gesehen
werden (Kap. 5.8).
+) Anmerkung: seit April 1981 eingestellt