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Eintrag künstlicher Radionuklide
Der Eintrag künstlicher Radionuklide wird von Kautsky
in einem anderen Beitrag dieser Serie behandelt, daher
soll hier nur eine seiner Schlußfolgerungen zitiert wer-
den: Man kann davon ausgehen, daß die z. Z, der Nordsee
laufend zugeführten bzw. bereits in ihr vorhandenen Men-
gen keinerlei Gefährdung der Biosphäre darstellen.
Einträge durch Schiffsbetrieb, Plattformen und Küsten-
raffinerien
Für die Nordsee existieren bisher keine Daten über den
Eintrag von Kohlenwasserstoffen durch den Schiffsbetrieb,
man ist daher auf sehr grobe Schätzungen, die sich aus
der Verkehrsdichte der Schiffahrt ableiten, angewiesen.
Dieser Schätzwert liegt bei 100 000 Tonnen Erdölkohlen-
wasserstoffen pro Jahr. Er wurde sowohl von Koopmann
auf der INTERMARITEC 1980 in Hamburg als auch von Koons
und Wheeler 1977 in einem Report der EXXON angegeben,
Folgendes ist aus einem Bericht des Umweltbundesamtes
vom November 1983 zitiert:
"Der gesamte Eintrag von Kohlenwasserstoffen aus Mineral-
Ölraffinerien in die Nordsee ist von ca, 16 000 Tonnen
im Jahre 1977 auf ca. 9 000 Tonnen im Jahre 1981 zurück-
gegangen, Drei von insgesamt 79 Raffinerien sind für 55 %
des Öleintrags verantwortlich. Nachdem eine dieser Raffi-
nerien 1982 geschlossen worden ist, ist der Öleintrag auf
6 000 Tonnen zurückgegangen, In absehbarer Zeit ist nicht
mit einem Neubau von Raffinerien zu rechnen, wohl aber mit
weiteren Stillegungen,”"
Derselbe Bericht gibt eine Einleitung von 15 000 bis 20 000
Tonnen ©1 pro Jahr durch 176 Ballastwasseraufnahmestationen
(6 davon in der Bundesrepublik) an.