124
Schadstoffeinträge in _die Nordsee (H. Carlson)
Einleitung
Die Gruppe von Regierungsexperten für den "Gütezustand der
Nordsee" zur Vorbereitung der Internationalen Nordseeschutz-
Konferenz hielt ihre erste Sitzung im Februar 1984 in Ham-
burg ab. Dort wurde beschlossen, neben der Bearbeitung der
bereits in der Tagesordnung vorgeschlagenen Themen auch
eine Übersicht über die Schadstoffeinträge in die Nordsee
zusammenzustellen.
Eine beträchtliche Zahl nationaler und internationaler Ar-
beitsgruppen befaßt sich mit der Erhebung und Veröffentlichung
von Daten über die Mengen der zahlreichen, auf verschiedenen
Wegen eingebrachten Stoffe, Die Genauigkeit der schließlich
veröffentlichten Zahlenwerte ist außerordentlich unterschied.
lich: Die zuverlässigsten Angaben liegen über die genehmi-
gungspflichtigen Einbringungen von Abfallstoffen durch
Schiffe (Dumping) vor, hier werden sogar Mengen von einigen
Gramm aufgelistet, während auf der anderen Seite Schadstoff-
einträge über die Atmosphäre nur in ihren Größenordnungen
- wenn überhaupt - abgeschätzt werden können.
Einen Überblick über die Mengen auf verschiedenen Wegen ein-
getragener, unterschiedlicher Schadstoffe gibt Tabelle 1.
Diese Tabelle findet sich zur Zeit in den Arbeitspapieren
vieler nationaler und internationaler Gremien und Behörden,
z. B, in dem Dokument SACSA 11/Info, 2-E von März 1984. Die
aufgeführten Maximalwerte der Gesamtmengen der eingebrachten
Metalle Cd, Cu, Cr, Hg, Ni, Pb und Zn entsprechen etwa 50, 9,
10, 8, 125, 12 und 50 Prozent der natürlicherweise im Wasser
der Nordsee enthaltenen Mengen dieser Metalle. Hier ist je-
doch anzumerken, daß diese Stoffe entweder zu bestimmten An-
teilen nicht im Wasser verbleiben, sondern vom Sediment auf-
genommen werden, oder aber - z. B. als Baggergut -— direkt
wieder auf den Meeresboden gelangen. Die Zahlen der Spalte