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Schlußbemerkungen
Die Vielzahl der bisher bekannt gewordenen Beobachtungen
und Untersuchungen, aus denen die vorstehende Zusammen-
stellung nur ein kleiner Teil ist, gestatten bis heute
keine ausreichende Abschätzung des anthropogenen Einflus-
ses auf marine Organismen. Nur in wenigen Ausnahmefällen
1äßt sich eine kausale Beziehung "Schadstoff - biologischer
Effekt" erkennen; im Normalfall kann man bei beobachteten
Veränderungen an Meeresorganismen oder marinen Ökosystemen
nicht unterscheiden, ob sie natürlich oder anthropogen be-
dingt sind. Die z. T. große naturbedingte Variabilität der
Organismen hat oft langfristige Schwankungsperioden, die kurz-
fristige Einflüsse überlagern. Die Kenntnisse hierüber sind
noch unzureichend; nur lange Zeitreihen, Forschung über Jahr-
zehnte, können ermöglichen zu erkennen, ob anthropogene Ein-
flüsse eine steuernde Funktion bei natürlich ablaufenden Pro-
zessen haben.
Weil die natürlichen Verhältnisse im Meer diese prinzipiellen
Schwierigkeiten vorgeben, weil deshalb schädliche Veränderun-
gen unter Umständen nicht rechtzeitig erkannt werden können,
weil eingetretene Schäden irreversibel sein können, sollte
Vorsorge getroffen und negative anthropogene Einflüsse, spe-
ziell in küstennahen Gebieten wie Ästuaren und Wattengebieten,
sollten reduziert werden.