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Die Bedeutung der Schadstoffgehalte für die individuelle
Gesundheit der Tiere sowie für eventuelle Bestandsverände-
rungen ist noch nicht ausreichend erkennbar, Hervorzuheben
sind aber die in Seehunden des Wattenmeeres nachgewiesenen
hohen Gehalte an PCB und DDT, da diese möglicherweise die
Fortpflanzung beeinträchtigen. Ein derartiger Verdacht
leitet sich von Befunden an Robben der Ostsee (Ringel-,
Kegelrobbe, Seehund) ab, bei denen krankhafte Veränderun-
gen am Uterus zu verminderter Vermehrung führen.
Helle, Olsson u. Jensen (1976) fanden in diesen kranken
Tieren signifikant höhere Konzentrationen von PCB und DDT
als in gesunden, trächtigen Weibchen und vermuten, daß
speziell die PCB für die Defekte am Uterus ursächlich ver-
antwortlich sind, Diese Annahme bedarf zwar noch der Bestä-
tigung; der Verdacht als solcher muß aber schon bedenklich
stimmen, da die durchschnittliche PCB-Konzentration bei
Wattenmeerseehunden höher liegt als der vergleichbare Wert
bei weiblichen Ringelrobben der Ostsee mit Uterusverwachsun«
gen,