1
3
d) Säugetiere
Die Meeressäuger der Nordsee (Tünmmler, Seehunde) stehen
wie die Seevögel am Ende der marinen Nahrungskette:; sie
fressen ausschließlich Fisch und reichern in der Regel
in ihrem Körper Schadstoffe schneller an als sie wieder
eliminiert werden, Besonders interessant dabei erscheint,
daß schon in sehr jungen Seehunden hohe Gehalte von PCB
und DDT vorkommen. In diesen Fällen besteht keine Korre-
lation zum Alter der Tiere; die Jungtiere nehmen zumin-
dest einen Teil der Schadstoffe mit der Muttermilch auf,
Bei Tieren aus dem Wattenmeer sind die Gehalte an organi-
schen Schadstoffen höher als bei Exemplaren aus nördli-
cher gelegenen Bereichen, Es gibt zahlreiche Hinweise
darauf, daß insbesondere in den stark vom Rhein und
von den niederländischen Industriegebieten belasteten
west- und ostfriesischen Wattenmeerregionen Seehunde
stärker mit Schadstoffen belastet sind als Tiere von der
nordfriesischen Küste, Den Gehalt an chlorierten Kohlen-
wasserstoffen in Seehunden aus dem nordfriesischen Watten-
meer gibt folgende Tabelle wieder:
Chlorierte Kohlenwasserstoffe in Seehunden aus dem schleswig-holsteinischen
Wattenmeer;
Angabe in me/kg (ppm) Frischgewicht (Z-DDT umfaßt DDT, DDE u. DLD)
Fettgewebe Leber / Gehirn I Niere
Anzahl der Proben 59 20 8 4
Mittl. Fettgehalt in % 85,5 2,28 7,18 1,78
Durchschnitt 151,5 3,08 1,18 0,54
Variationsbreite 27-564 0,48=-2,96 0,18-1,22
Durchschnitt 8,7 0,24 0,09 0,15
Z-DDT
Variationsbreite
1,8-27,2 0,04-0,43 0,04-0,16 0,01-0,4
Quelle: Drescher (1979).