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1971 annähernd 30 % (Peters, Peters u, Breshing, 1972).
Peters (1975) zeigte, daß das Vorkommen der Tumore
starken jahreszeitlichen Schwankungen mit einem sommer-
lichen Maximum unterliegt. Hohe Befallsraten (bis 60 %)
treten auch im Ems-Ästuar und im Bereich des Jadebusens
auf (Beobachtungen von Peters, zit. in Möller, 1979),
Aus der Nordsee selbst wurden bisher nur Einzelfunde
kranker Aale gemeldet (Möller, 1978); eingehendere
Untersuchungen fehlen bisher,
Skelettdeformationen fand Dethlefsen (1979 a) in der
Deutschen Bucht am häufigsten beim Kabel jau; die extremen
Befallsraten waren 0,4 % im küstenfernen Bereich und 3,3 %
im Zentrum der Klärschlammeinbringung. Die Werte schwank-
ten stark, so daß Folgerungen nur mit Vorbehalt zu ziehen
sind. Es besteht der Eindruck, daß im küstennahen Bereich
die Erkrankungsrate höher ist als im küstenfernen Bereich,
und daß im Zentrum der Klärschlammeinbringung eine deut-
liche Erhöhung gegenüber unbelasteten Vergleichsgebieten
vorliegt und eine geringere gegenüber dem Verbringungsge-
biet für Abfälle aus der Titandioxidproduktion., In gerin-
zer Zahl fanden sich Skelettdeformationen auch bei Kliesche,
Flunder, Scholle, Schellfisch, Wittling und einigen anderen
Arten. Nach Möller (1979) kommen Skelettdeformationen beim
Kabeljau in der ganzen Nordsee vor (1978: 0,4 %): kranke
äachellfische traten im ganzen Verbreitungsgebiet auf
(1977: 1,4 %; 1978: 0,6 %). Die Krankheitsfälle lagen bei
Kliesche, Scholle, Wittling, Sprotte und Hering unter 0,2 %.
Aus den bisher bekannt gewordenen Befunden über das Auftreten
von Fischkrankheiten in der Nordsee und speziell in der
Deutschen Bucht lassen sich noch keine endgültigen Schlüsse
hinsichtlich einer Auswirkung der Klärschlamm- und Abwasser-
einbringung auf die Höhe der Befallsrate ziehen. Am Bei-
spiel der Kliesche, einer Plattfischart, kann wahrschein-
lich gemacht werden, daß die Einbringung der Dünnsäure,