{O2
Aalintensivhaltung der Aquakultur bei ungünstigen Milieu-
bedingungen auf,
Es ist davon auszugehen, daß in stark belasteten Gewässer-
abschnitten die Krankheitserscheinungen sich nicht auf die
genannten, äußerlich gut faßbaren Typen beschränken, son-
dern daß durch Schadstoffwirkungen pathologische Verände-
rungen an inneren Organen, insbesondere im Verdauungstrakt,
auftreten, die zunächst äußerlich nicht erkennbar sind und
erst durch Gewebsuntersuchungen aufgedeckt werden. Beispie-
le dieser Art beschreibt Köhler (1979) bei Stint und Flunder
aus dem Elbe-Ästuar, Darüber hinaus gibt es auch Hinweise
darauf, daß Fische (Kabeljau) aus schadstoffbelasteten Ge-
wässern in ihrem Reaktionsvermögen beeinträchtigt sind
(Olofsson u. Lindahl, 1979).
Bei Fischen sind ferner zahlreiche Fälle von Skelettanomalien,
insbesondere Deformationen der Wirbelsäule bekannt, die auf
verschiedene Ursachen zurückgehen. Zunächst einmal treten
Mißbildungen aufgrund genetischer Störungen auch unter na-
türlichen Gegebenheiten auf und erreichen unter bestimmten
Bedingungen (z. B. Fehlen von Feinden) in einzelnen Popu-
lationen nennenswrte Anteile. Es gibt aber auch Hinweise
darauf, daß neben anderen Umweltfaktoren, wie z. B. Sauer-
stoffmangel, Parasitenbefall oder Mangelernährung auch
Schadstoffe anthropogener Herkunft eine wesentliche Rolle
bei der Entstehung dieser Defekte spielen, Zu denken ist
etwa an eine Störung des Calciumhaushaltes durch chlorierte
Kohlenwasserstoffe (Literatur bei Sindermann, 1979).
Für die Nordsee ist seit langem bekannt, daß z. B. in der
Deutschen Bucht Geschwüre (Kabeljau), Lymphocystis (Platt-
fische), Blumenkohlkrankheit (Aal) und Skelettdeformationen
(bei vielen Fischarten) vorkommen. Quantitative Daten lagen
bis Mitte der 70er Jahre für die meisten Krankheitserschei-
nungen nicht vor; Flossenfäule und Papillome waren nicht