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der Wasseroberfläche her verhindert wird.
Meßergebnisse der Jahre 1981 bis 1983 aus dem Außen-
bereich der Deutschen Bucht und vor der Küste Jütlands
haben gezeigt, daß zumindest für Zeiträume von Wochen
recht niedrige Sauerstoffkonzentrationen im bodennahen
Wasser auftreten können (Sättigungswerte bei 40 bis 20 %).
Voraussetzungen sind hochsommerliche Schönwetterverhält-
nisse und hohe Produktionsüberschüsse aus Phytoplankton-
"Blüten", Pie stärksten O„-Defizite wurden im Außenbereich
des ehemaligen Elbe-Urstromtales nordwestlich von Helgo-
land (1981) oder auch im flacheren Wasser (20 bis 30 m)
vor Jütland (1982) gemessen: Vgl. Abb. 2. Im August 1983
lag die O,-arme Wasserschicht nordwestlich und westlich
von Helgoland.
Auch außerhalb der eutrophierten Küstengebiete kann es
zu stärkerer Sauerstoffzehrung im Tiefenwasser kommen,
weil das produktionsreiche Oberflächenwasser häufig durch
Winde gegenüber dem tieferen Wasser verschoben wird und
das organische Material dann in Gebieten zu Boden sinkt,
die selbst nur wenig oder gar nicht eutrophiert sind,
Dabei dürften vor allem ablandige Winde eine Rolle
spielen, weil sie das produktive Küstenwasser seewärts
schieben und gleichzeitig das relativ O„-arme Bodenwasser
aus zentraleren Nordseebereichen kompensatorisch ein-
strömen lassen. Damit sind nicht nur direkt eutrophierte
Nordseeregionen anfällig gegenüber 0,-Mangel, sondern auch
die Übergangsgebiete zur zentralen Nordsee.
In der zentralen Nordsee, die während der wärmeren Jahres-
zeit stabil geschichtet ist, sind die bodennahen Wasser-
schichten von Natur aus nicht O„-gesättigt, Dort wurden
an einigen Stellen schon in den Jahren 1902 bis 1908
O„-Sättigungswerte von nur 50 bis 60 % ermittelt. Im Septem-
ber und Oktober 1983 lagen hier die Sättigungswerte knapp
unter 80 %.