Einleitung (G.A. Becker)
Als "Deutsche Bucht" wird das südöstliche Areal der Nord-
see bezeichnet, das durch die ost- und nord£friesischen
Küsten im Süden und Osten begrenzt wird. Im Norden wird
die Deutsche Bucht durch eine Linie Blaavandshuk - Horns-
rev - Doggerbank (bis zu dem Punkt 55 °x, 5 Os) ‚ im We-
sten durch eine Linie von der Doggerbank bis Terschelling
abgeschlossen.
Die Topographie der Deutschen Bucht wird geprägt durch
lie starke Gliederung im Küsten- und Wattenbereich sowie
durch das alte, postglaziale Elbetal, das in nordwestli-
cher Richtung durch die Deutsche Bucht verläuft (Stocks,
1961). Die hier vorgelegten hydrographischen Beobachtun-
gen sind in der inneren Deutschen Bucht gewonnen worden,
die auch als "Helgoländer Bucht" bezeichnet wird.
Die Abbildung 1 zeigt eine vereinfachte Tiefenkarte des
Untersuchungsgebietes., Der Verlauf der 6 m und 10 m Tie-
Fenlinie zeigt die stark gestörte Topographie zwischen
den flachen Küsten- und Watt-Arealen und der Helgoländer
Bucht. Das alte Elbetal und die Insel Helgoland mit den
Sstlich gelegenen Steingründen und dem Helgoländer Loch
beeinflussen die Hydrographie der Deutschen Bucht in be-
sonderem Maße.
Die Kenntnisse über den hydrographischen Aufbau der Deut-
schen Bucht sind insbesondere von Zorell (1935), v. Schu-
bert (1936), Kalle (1956) und Goedecke (1951) zusammenge-
tragen und erweitert worden. In der Deutschen Bucht
mischen sich das vom Festland zufließende Süßwasser
‘44 km“ * arl bzw. 1383 m* * 71) mit Nordseewasser.
Die Deutsche Bucht ist daher - nach der Definition von
Cameron und Pritchard (1965) - vom Typ eines Ästuars.
Mindestens zwei spezifisch verschiedene Wasserkörper