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Full text: Das Deutsche Hydrographische Institut und seine historischen Wurzeln

wurde der Dienst nach Wilhelmshaven zurückverlegt und 
1938 die zweite, von Rauschelbach entworfene besonders 
große Gezeitenrechenmaschine in Betrieb genommen, Börgen 
hatte noch die Mensingsche Konstruktion eines Hochsee- 
pegels angeregt. An sie schlossen sich Entwicklungen von 
Rauschelbach und Grafen an. Von Rauschelbach stammen 
ein Bifilar- und der Schaufelrad-Strommesser, von Böhnecke 
ein Tiefsee-Strommesser. 1938 standen die Mittel für eine 
umfassende Vermessung der Gezeiten in der Deutschen Bucht 
und Nordsee bereit. Das Vorhaben wurde jedoch zugunsten 
der Golfstrom-Untersuchung mit „Altair“ zurückgestellt und 
dann durch Krieg und Folgen vereitelt. Aus der Gezeiten- 
abteilung des Observatoriums ging 1945 nicht nur der Ge- 
zeiten-, Windstau- und Sturmflutwarndienst des DHI, son- 
dern zu einem beträchtlichen Teil auch dessen Abteilung 
Meereskunde hervor. 
Admiralitätsrat Prof. Dr. Carl Nicolai Jensen Börgen 
1. 10. 1843 — 8. 6. 1909 
Geboren in Schleswig. Studierte von 1863 an Astronomie in Kopenhagen, 
Kiel und Göttingen, Nahm 1869-—70 unter Karl Koldewey auf der „Germania“ 
an der Zweiten Deutschen Nordpolarfahrt nach Ostgrönland teil. 1871 Ob- 
servator der Leipziger Sternwarte. 1874—1909 Vorstand des Kaiserlichen 
Observatoriums Wilhelmshaven, Leitete 1874—75 die von den Akademien 
Berlin, Göttingen und Leipzig entsandte Venusdurchgang-Expedition nach 
den Kerguelen (Ausreise mit der „Gazelle“ unter v. Schleinitz). 1892 Mitglied 
der Leopoldina. Erhielt als erster die Georg-Neumayer-Medaille. Weitere 
Auszeichnungen. Lehnte 1902 eine Anfrage Neumayers ab, dessen Nachfolger 
zu werden. Starb im Amt.
	        
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