Nautische Hydrographie
dersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Hol
stein und Mecklenburg-Vorpommern zur Verfü
gung gestellt.
Die VWFS Atair, Deneb und Wega sowie die
VE Mercator/Besse\ fanden 95 neue Wracks und
Unterwasserhindernisse, untersuchten 28 Posi
tionen, auf denen Unterwasserhindernisse ver
mutet wurden, und kontrollierten bei 125 Wracks
und Unterwasserhindernissen, ob sich ihre Lage
und die geringste Wassertiefe über ihnen verän
dert haben. In ca. 15 Prozent der Fälle ergaben
sich erhebliche Veränderungen der geringsten
Wassertiefe, und in ca. 40 Prozent der Fälle erga
ben sich signifikante Veränderungen der Lage der
Wracks und Unterwasserhindernisse gegenüber
den vorherigen Vermessungen und Untersuchun
gen.
Im nautischen Festpunktfeld wurden 260
Festpunkte kontrolliert; 22 Festpunkte wurden
neu bestimmt. Außerdem wurden 156 km Küsten
linie und 9 Häfen, die in den amtlichen Seekarten
des BSH dargestellt sind, topographisch aufge
nommen; in 3 Häfen wurden Ergänzungsmessun
gen und in 25 Häfen wurden Feldvergleiche
durchgeführt. 6 Seebrücken wurden aufgemessen.
Alle von den Schiffen des BSH erfaßten und
digitalisierten Positions- und Tiefenwerte werden
aufbereitet und in der Seevermessungsdaten
bank abgelegt. Eine Kopie der Datenbestände
des Jahrganges 1996 wurde nach Umrechnung
des Tiefenbezuges von Seekartennull (SKN =
MSpNW) auf Normalnull (NN) an die Bundesan
stalt für Wasserbau abgegeben. Desgleichen
wurden auf Antrag diverser Behörden die Tiefen
daten einzelner Vermessungsgebiete auf Floppy
Disk zur Verfügung gestellt. Die seit 1974 digital
gesammelten Vermessungsdaten wurden in einer
einheitlichen Form aufbereitet und bis einschließ
lich 1996 auf CD-ROM archiviert.
Maritime Geodäsie, Automation, Bathymetrie
Die Arbeiten waren durch mehrere Erpro
bungen von Systemen für die Seevermessung
bestimmt:
1. Eine Erprobung des Fächerecholotes
HYDROSWEEP MD, das auf dem VWFS
Deneb installiert ist, wurde in Gewässern
bis 1000 m durchgeführt. Der Zweck die
ser Erprobung war es, mit dem System
Testmessungen durchzuführen, die den
vollen Tiefenbereich umfassen. Dazu
wurden zwei Gebiete vermessen und
ausgewertet: der Kontinentalhang am
Nordrand der Biskaya und der Canhäo de
Lisboa. Insbesondere letzterer stellte
außerordentlich hohe Anforderungen an
das Meßsystem.
Es hat sich gezeigt, daß das System
ohne weiteres in der Lage ist, Gebiete im
vollen Tiefenbereich zu vermessen. Aller
dings erfordert es offensichtlich sehr viel
spezielle Erfahrung, um zuverlässige
Meßwerte zu erhalten. Die Untersuchun
gen machten deutlich, daß es ab 500 m
Tiefe nicht immer beim ersten Versuch
gelingt, verwertbare Echos zu erhalten.
Im schwierigen, teilweise ungewöhnlich
steil abfallenden Gelände des Canyons
gibt es Stellen, die sich auch nach mehr
fachen Versuchen nicht sauber abbilden
ließen.
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