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Full text: Jahresbericht 1997

Wasserstand 
Die Wasserstandsvorhersage 
des BSH für Nord- und Ostsee 
■ Aufgabe des Dienstes 
Der Wasserstandsvorhersagedienst (WVD) 
des BSH erstellt täglich Vorhersagen für die deut 
sche Nord- und Ostseeküste und die angrenzen 
den Reviere und verbreitet Hoch- oder Niedrig- 
wasserwarnungen, falls mit extremen 
Wasserstandssituationen gerechnet werden 
muß. Für die Nordsee wird der Dienst in Ham 
burg, für die Ostsee in Rostock durchgeführt. Das 
unterschiedliche Verhalten der beiden Meeresge 
biete - in der Nordsee bestimmen im wesentlichen 
die Gezeiten den Wasserstandsverlauf, in der 
Ostsee spielen die Gezeiten fast keine Rolle - be 
dingt, daß einmal unterschiedliche Vorhersage 
verfahren angewendet werden müssen, und zum 
anderen, daß der Zeitplan für die Erstellung und 
Verbreitung der Vorhersagen und ggf. Warnun 
gen verschieden ist. 
■ Erstellung der Vorhersagen bzw. Warnungen 
Unter Berücksichtigung der etwa alle 12,5 
Stunden eintretenden Hochwasser werden für die 
Nordsee alle sechs Stunden zu festgesetzten 
Terminen (um 02, 08, 14 und 20 Uhr) Vorhersa 
gen für die nachfolgenden Hoch- und Niedrigwas 
ser erstellt. Die Vorhersagen werden in der Regel 
als Abweichungen von der zur Zeit und am Ort 
geltenden (und den Betroffenen bekannten) mitt 
leren Hoch- und Niedrigwasserhöhe angegeben. 
Für die Ostsee ist es ausreichend, den Wasser 
stand regelmäßig zweimal am Tag, für den Mor 
gen und den Abend, vorherzusagen. Als Bezugs 
niveau wird dort der zur Zeit herrschende mittlere 
Wasserstand genommen. 
Grundlage für alle Wasserstandvorhersagen 
in der Nordsee sind die Gezeitenvorausberech 
nungen für die deutschen Orte, die nach einem im 
BSH entwickelten nonharmonischen Verfahren 
angefertigt werden. Damit wird der gezeitenbe 
dingte Anteil der Abweichungen vom mittleren 
Hoch- oder Niedrigwasser (z.B. zu Spring- und 
Nippzeit) beliebig weit in die Zukunft festgelegt. In 
den Gezeitenvorausberechnungen sind die Ein 
trittszeiten und die Höhen der Hoch- und Niedrig 
wasser auf etwa fünf Minuten bzw. einen Dezime 
ter genau vorausberechnet worden. In der Ostsee 
spielen die Gezeiten eine untergeordnete Rolle, 
dafür müssen dort die gelegentlich auftretenden 
Eigenschwingungen berücksichtigt werden. Sie 
können aber nicht langfristig vorausberechnet 
werden. 
Das eigentliche Problem bei der Wasser 
standsvorhersage sowohl für die Nordsee als 
auch für die Ostsee ist die Abschätzung einer 
möglichen zusätzlichen durch den Wind und an 
dere ozeanographische Effekte verursachten 
Wasserstandserhöhung (kurz Staus genannt) für 
einen Küstenbereich etwa 12 Stunden im voraus. 
Es ist offensichtlich, daß nur dann ausreichend 
genaue Wasserstandsorhersagen möglich sind, 
wenn verläßliche Windvorhersagen für etwa 12 
Stunden und mehr gegeben werden. Zur Wasser 
standsvorhersage in der Nordsee werden vier 
Verfahren eingesetzt: 
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