Meereskunde
läge (Cray T3E) des schwedischen Super-Re
chenzentrums in Linköping arbeiten.
Ebenso wird aber auch, entsprechend den
bisher gesammelten Ergebnissen und Erfahrun
gen, das numerische Verfahren verbessert. Ein
Hauptproblem hierbei bildet die Stratifikation der
Ostsee, denn: Es soll nicht nur Tag für Tag die
wetterbedingte Kurzfristdynamik realistisch simu
liert werden, sondern auch das Langfristgesche
hen, in dem sich die hohe Variabilität der Kurz
fristprozesse nur wenig bemerkbar macht. Die
Stratifikation ist als Langfristeigenschaft aber für
das Kurz- und Mittelfristverhalten von erheblicher
Bedeutung. Deshalb kommt der Modellierung der
Stratifikation erhebliche Bedeutung zu; sie darf
insbesondere nicht durch numerische Artefakte
ruiniert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist
ganz generell die Beschreibung der Wassermas
sen und ihrer Bewegung zu verbessern. Deshalb
wird die Beweglichkeit von Wasserkörpern und
Sprungschichten (längs der Vertikalen) von vorn
herein in die Konstruktion des Modells eingear
beitet. Parallel dazu wird ein (höherwertiges)
prognostisches Zweigleichungsmodell für die tur
bulente Vertikalvermischung hinzugenommen.
Ein weiteres Thema ist die Wirbelauflösung, d. h.
Darstellung von synoptischen Eddies. Ferner sind
die Erscheinungen des Eises auf der Ostsee,
insbesondere eine adäquate Beschreibung der
mesoskaligen Eisdrift, zu verbessern.
In den kommenden Jahren wird auch die
Erweiterung des Rahmens von HIROMB durch
hinzukommende Institute und deren Beiträge
zum Netzwerk voranschreiten. Die RDANH
(Royal Danish Administration of Navigation and
Hydrography, Kopenhagen) ist bereits der
HIROMB-Vereinbarung beigetreten. Das IMGW
(Institute of Meteorology and Watermanagement,
Gdynia) und das Finnish Environment Institute
werden im folgenden Jahr der HIROMB-Verein
barung beitreten.
Querschnittsaufgaben
1998 - Internationales Jahr des Ozeans (IJO)
Auf eine entsprechende Empfehlung der
27. Generalkonferenz der UNESCO (November
1993) beschloß die UN-Vollversammlung mit
Resolution A/RES/49/13 (Dezember 1994), das
Jahr 1998 zum Internationalen Jahr des Ozeans
(IJO 98) auszurufen. Ein wesentlicher Grund
dafür ist die immer noch verbreitet fehlende Auf
merksamkeit von Regierungen und Öffentlichkeit
für den Schutz der marinen Umwelt und die Ge
sundheit des Ozeans. Die Bedeutung des Welt
meeres für das menschliche Leben wurde bereits
von der UN-Konferenz für Umwelt und Entwick
lung (UNCED, Rio de Janeiro, 1992) anerkannt.
Neuere Forschungsergebnisse über die Ursa
chen globaler Veränderungen hatten die ent
scheidende Rolle der Meere im weltweiten Klima
system als lebenserhaltendes System deutlich
werden lassen.
Das Hauptziel der gemeinsamen Bemühun
gen der Mitgliedsstaaten 1998 ist, das Bewußt
sein für die Meeresumwelt zu schärfen und die
Regierungen dazu zu bewegen, dem Meer und
seinen Küstenzonen die ihm sowohl aus ökologi
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