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Full text: Jahresbericht 1997

Meereskunde 
Nachdem in den vergangenen Jahren be 
reits ein Rückgang der Konzentration von Queck 
silber, Zink und Kupfer in den Sedimenten des 
Schlickgebietes der inneren Deutschen Bucht 
festgestellt wurde, ist hier nun auch ein Rückgang 
des Cadmiums erkennbar. Seine Konzentration 
ist seit den frühen achtziger Jahren um etwa 50 % 
gefallen. 
Die 1995 im Nordmeer (Norwegische See, 
Barents- und Grönlandsee) gezogenenen Sedi 
mentkerne wurden auf die oben genannten Ele 
mente analysiert. Hier wurden zusätzlich auch 
Magnesium und Silicium bestimmt. Das Blei zeigt 
leichte Anreicherungen in den oberen sieben bis 
zehn Zentimetern aller Kerne. Während die Blei- 
Anreicherung durch menschliche Einwirkungen 
bestimmt ist, werden Anreicherungen von Arsen 
in oberflächennahen Schichten und von Cad 
mium, Silber, Nickel, Kupfer und Vanadium unter 
halb der Oberfläche einiger Kerne auf diageneti- 
sche Prozesse zurückgeführt. Die Auswertung 
der Daten ist noch nicht abgeschlossen. 
Überwachung auf organische Schadstoffe 
Im Mai, Juni und September wurden Fahrten 
in die Deutsche Bucht durchgeführt. 
Ende August wurden außerdem in der west 
lichen und südlichen Ostsee die dort begonnenen 
Zeitreihen fortgesetzt. Im April wurden auf einer 
Fahrt mit dem VWFS Deneb durch den Nordost- 
Atlantik und in das westliche Mittelmeer nach 
Monaco Vergleichswerte aus relativ unbelasteten 
Seegebieten erhalten. Für die Überwachung der 
Sedimente wurden im Juli und Dezember Fahrten 
in die Deutsche Bucht unternommen. 
Zur Untersuchung der chronischen Bela 
stung des Meerwassers durch gelöste, disper 
gierte und an Schwebstoffen adsorbierte organi 
sche Schadstoffe wurden die folgenden Metho 
den verwendet: Die Bestimmung der Gesamt 
kohlenwasserstoff-Konzentration (THC, relative 
Werte, bezogen auf Ekofisk-Rohöl) erfolgte nach 
der Fluoreszenzmethode (IGOSS-Verfahren) und 
dient als Screeningverfahren. In ausgewählten 
Proben wurden mittels Gaschromatographie- 
Massenspektroskopie (GC-MS) etwa 60 Kohlen- 
wasserstoff-Einzelkomponenten (Alkane, polyzy 
klische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)) 
und circa 10 Chlorkohlenwasserstoffe (z. B. HCH- 
Isomere, PCB, DDT und DDT-Metaboliten) be 
stimmt. Daneben wurden während der Fahrten 
kontinuierlich in-situ Fluoreszenz und Trübung als 
Begleitparameter gemessen. 
Zur Untersuchung der Belastung der Sedi 
mente durch lipophile organische Schadstoffe 
(PAK und chlorierte Kohlenwasserstoffe) wurden 
die folgenden Methoden verwendet: Die Extrak 
tion der Sedimente erfolgte mittels Soxhlet-Ex- 
traktion und alternativ durch Extraktion mit über 
kritischem C0 2 (SFE). Nach Aufreinigung mittels 
Säulenchromatographie und HPLC-Gelchromato- 
graphie wurden die chlorierten Kohlenwasser 
stoffe mittels GC-ECD und die PAK mittels 
GC-MS bestimmt. Auf einigen ausgewählten Sta 
tionen wurden durch Zentrifugation Schwebstoff 
proben gewonnen, um die Belastung dieser wich 
tigen „Transportphase“ getrennt zu untersuchen. 
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