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Full text: Jahresbericht 1997

Die Prüfung der Bodenverhältnisse stand 
auch im Mittelpunkt der Begutachtung des Antra 
ges für die Verlegung der Gasrohrleitung EURO 
PIPE II, da die Gasleitung aus Sicherheitsgrün 
den eingegraben werden muß. Die Trasse führt 
durch ein Gebiet mit sandigem Grund, wo durch 
die hydrodynamischen Kräfte eine „Verflüssi 
gung“ (liquefaction) des Untergrundes stattfinden 
kann, was zur Folge hat, daß die Leitung auf 
schwimmt. Dieser Effekt ist für die Festlegung der 
Eingrabtiefe von Bedeutung. Nördlich von Helgo 
land wird ein Gebiet mit eiszeitlichen Moränen 
gekreuzt. Hier müssen vor der Verlegung zahlrei 
che Steine umgelagert werden, darüber hinaus 
kann stellenweise sogar ein vorheriges Einebnen 
des Meeresbodens erforderlich sein. 
Des weiteren wurden die umfangreichen An 
gaben zu den Naturverhältnissen im Verlauf der 
Trasse für ein Hochspannungsgleichstromüber 
tragungskabel (HGÜ), das von den Niederlanden 
nach Norwegen führt (NorNed-Kabel) geprüft. 
Ebenso wurden im Rahmen der Erlaubnisertei 
lung von Telekommunikationsleitungen Fachge 
spräche über ein in Norderney anzulandendes in 
ternationales Glasfaserkabel (Sea-Me-We) und 
zwei Trassen des geplanten Transatlantik-Kabels 
geführt und erste Planungsunterlagen gesichtet. 
Erdmagnetischer Dienst 
Die erdmagnetischen Variationen wurden im 
Observatorium Wingst wie bisher digital erfaßt, 
auf magnetischem Datenträger archiviert und 
dem globalen Netz Intermagnet online zugeführt. 
Dieser Verbund über Satelliten- und Rechnerver 
bindung dient dem Austausch von Variations 
daten zwischen Observatorien und Datenzentren. 
Die geomagnetische Säkularpunktvermes 
sung Deutschlands wurde fortgeführt. Dieses ge 
meinsame Projekt der deutschen Observatorien 
trägt zur Fortschreibung regionaler und globaler 
Magnetfeldmodelle bei. Wingst ist zuständig für 
die Küstenregionen der Nord- und Ostsee, Für 
stenfeldbruck (Universität München) und Nie- 
megk (Geoforschungszentrum) für das übrige 
Bundesgebiet. 
Unter Federführung des BSH wurde der 
Momentanwertvergleich mit europäischen Obser 
vatorien fortgesetzt und ausgewertet. Aus den 
vorliegenden Minutenwerten der Variationen wur 
den in Wingst vorläufige Tages- und Monatsmittel 
berechnet und veröffentlicht. Mikrofilme der ana 
logen Registrierungen der Variationen und Pul- 
sationenen wurden den Weltdatenzentren zuge 
sandt. 
Wie in den Vorjahren wurde monatlich ein 
Bericht über die magnetische Aktivität (Kennzif 
fern und Effekte) herausgegeben. Werktäglich 
wurde die Aktivität über einen telefonischen An 
sagedienst verbreitet und an die Station Meudon 
(Frankreich) des URSI-Dienstes (Union Radio 
Scientifique Internationale) weitergeleitet. 
Der Atlas der Störgebiete und die Kartei der 
Jahresmittel der Observatorien und der Gebiete 
unsicherer Mißweisung wurden weitergeführt 
(Erdmagnetische Kartographie). 
Beiträge über Mißweisung und Störgebiete 
wurden für zwei Seehandbücher geliefert. Für 
106 Seekarten wurden 268 Mißweisungswerte 
berechnet und 52 Gebiete unsicherer Mißwei
	        
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