Rechtsangelegenheiten
Hervorzuheben sind Empfehlungen über ein
einheitliches Gebührensystem bei der Nutzung
von Hafenauffanganlagen, über die Einbeziehung
kleinerer Schiffe in die Verbotsregelungen für
Schiffsabwässer und über einheitliche Min
desthöhen für Bußgelder bei Verstößen gegen
Meeresumweltschutzvorschriften.
Schiffahrtsförderung
Im Rahmen der finanziellen Förderungs
maßnahmen des Bundes für die deutsche See
schiffahrt hat das BSH 1997 deutschen Ree
dereien für 430 (Vorjahr: 473) Schiffe, die im
jeweiligen Bewilligungszeitraum ununterbrochen
die deutsche Flagge geführt haben, Finanz
beiträge in Höhe von rd. DM 33,1 Mio. (1996: rd.
DM 96,2 Mio.) bewilligt und bis auf einen Restbe
trag von rd. DM 0,7 Mio. auch ausgezahlt. Die
schiffahrtsförderungspolitischen Ziele des Bun
des, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der
deutschen Handelsflotte zu verbessern, den
Druck zur Ausflaggung zu verringern und dadurch
eine angemessene, moderne und leistungsfähige
Handelsflotte unter deutscher Flagge zu erhalten,
konnten trotz der im Vergleich zu den Vorjahren
erheblich reduzierten Förderbeträge dennoch er
reicht werden. Dies ist nicht zuletzt durch eine
grundlegende Änderung der Fördergrundsätze
und insbesondere durch die Umstellung des Ver
teilungsmodus von der bisherigen schiffswertbe
zogenen auf eine beschäftigungsorientierte Be
messungsgrundlage gelungen. Damit wurde
gleichzeitig die erforderliche Anpassung an die
neuen, einheitlichen EU-Beihilfeleitlinien für die
Seeschiffahrtsförderung vollzogen.
Fast die Hälfte aller 1997 geförderten Schiffe
(48 v. H. bzw. bezogen auf die Tragfähigkeit so
gar 55 v. H.) waren jünger als 2 Jahre, d.h. erst
1996/1997 in Dienst gestellt worden. Ein großer
Anteil der 1997 in die Förderung einbezogenen
Handelsschiffstonnage, insgesamt rd. 5,9 Mio.
BRZ mit einer Gesamttragfähigkeit von rd. 7,1
Mio. tdw (Vorjahr: rd. 6,85 Mio. tdw), entfiel wie
in den Vorjahren auf junge, technisch hochwer
tige, große Vollcontainerschiffe. Rd. 36 v. H. der
Schiffe bzw. 72 v. H. der geförderten Gesamtton
nage waren Großcontainerschiffe der Baujahre
1990 bis 1997 mit einer durchschnittlichen Größe
von ca. 28 000 BRZ/3 000 tdw.
Im Berichtsjahr wurde wieder ein Teilbetrag
von rd. DM 3,75 Mio. (Vorjahr rd. DM 3,4 Mio.),
d. h. gut 11 v. H. der Gesamtfördermittel, für Aus
bildungszuschläge verwendet, die Reedern, die
einen Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr
auf einem anerkannten Ausbildungsschiff be
schäftigt haben, für die Bereitstellung dieser Aus
bildungsplätze gewährt wurden. 1997 wurden
insgesamt 107 Ausbildungsverhältnisse (Vorjahr
98) in dieser Weise mit jeweils DM 35 000,- ge
fördert. Außerdem wurde 1997 erstmalig ein wei
terer Teilbetrag von rd. DM 4,3 Mio. (ca. 13 v. H.)
der insgesamt für Finanzbeiträge verfügbaren
Haushaltsmittel für sogenannte Mehrbeschäfti
gungszuschläge eingesetzt, die Schiffen gewährt
wurden, auf denen über eine bestimmte Basis-
Schiffsbesatzung hinaus zusätzliche Bordpositio
nen mit deutschen oder EU-Seeleuten besetzt
waren. Auf diese Weise wurden rd. 330 Arbeits
plätze zusätzlich mit durchschnittlich rd. DM
13 200,- begünstigt.
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