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Ionosphäre liefern, praktisch durchzuführen. Die im November aufgenommene
Zusammenarbeit mit der Funküberwachung der Reichspostoberdirektion für die
britische Zone in Itzehoe, die ebenfalls eine Quarzuhrenanlage besitzt, wird
wertvolle Vergleiche zwischen beiden Anlagen ermöglichen, so daß als letzter
Schritt nur noch die Zurverfügungstellung eines leistungsfähigen Senders für
die Aussendung der deutschen Funkzeifzeichen erforderlich ist, dessen Wellen
länge und Reichweite allerdings im Interesse der angestrebten internationalen
Zusammenarbeit die Hörbarkeit der ausgestrahlten Funkzeitzeichen in England,
Frankreich, den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion einwandfrei gewähr
leisten muß.
Im Zeitmesserprüfdienst werden z. Z. die zur Förderung des Präzisionsuhr
machemachwuchses veranstalteten Chronometer- und Beobachtungsuhren-Wett-
bewerbsprüfungen vorbereitet sowie ein Prüfschema und Prüfgrenzen für die
Prüfung guter Gebrauchsuhren festgelegt. Die von den Außendienststellen des
Deutschen Hydrographischen Instituts vorgenommenen sogenannten kleinen
Zeitmesserprüfungen werden laufend überwacht.
3. Auswertung und Veröffentlichungen
E. Lange und H. Voß führten vergleichende Untersuchungen über die Ge
nauigkeit der deutschen Funkzeitzeichen während der Jahre 1934 bis 1943 durch,
wobei eine außerordentlich umfangreiche Auswertearbeit an Signalaufnahmen
— etwa 30 000 Signalverbesserungen — eigener und ausländischer Funkzeit
zeichen zu bewältigen war. Diese Arbeiten erlitten leider beträchtliche Unter
brechungen und Verzögerungen durch die Schwierigkeiten in der Beschaffung
der im Bulletin Horaire veröffentlichten wichtigen Unterlagen sowie durch die
Fülle der jeweils anfallenden wichtigen Aufbauarbeiten der Dienststelle. Jedoch
dürfte mit der Fertigstellung der Veröffentlichung im Laufe des Jahres 1947
zu rechnen sein.
g) Geodäsie
1. Fassung und Sichtung von Fachliteratur
Im Laufe des Jahres 1646 wurden die Verbindungen zu den deutschen Hoch
schulinstituten für Geodäsie, zur Trigonometrischen Abteilung des ehemaligen
Reichsamts für Landesaufnahme und zur Hauptvermessungsabteilung VI in Ham
burg hergestellt. Die Fühlung zu den übrigen gebietsmäßig an den deutschen
Küsten beteiligten Hauptvermessungsabteilungen besteht z. Z. nur indirekt
über die Hauptvermessungsabteilung VI. Ferner wurden Beziehungen zu der
deutschen optischen und feinmechanischen Industrie für den nautisch-geodäti
schen Instrumentenbau aufgenommen.
Zu Beginn des Jahres hatte die Gruppe keinerlei Hilfsmittel. Auf die Be
schaffung von Unterlagen, Geräten und Instrumenten mußte daher viel Mühe
verwandt werden.
Bei der Bearbeitung wissenschaftlicher Einzelfragen, die sich aus der Zu
sammenarbeit der beiden Sektionen des Instituts und der wissenschaftlichen
Gruppen der Sektion II ergaben, erwies es sich als dringend notwendig, die
während des Krieges erschienene nautisch-geodätische und kartographische
Literatur, soweit heute noch möglich, zu erfassen und zu sichten. Die Arbeit
wurde in Angriff genommen.
2. Laufende Aufgaben
Die Anschlußarbeiten der Küstenvermessungen an Land sollen in Zukunft so
gestaltet werden, daß sie sich den Genauigkeitsanforderungen und den formalen
Bedingungen des allgemeinen Vermessungswesens anschließen und daher bei