Januar bis Februar: Wissenschaftliche und fachliche Lehrgänge und Kurse.
Vermessungslehrgänge an Bord aller Schiffe und Peilboote für Ver
messungspersonal. Wissenschaftliche Vorträge (Astronomie, Gezeiten
lehre, Erdmagnetismus, Ozeanographie, Geodäsie, Meteorologie usw.),
Pegelkontrollen, Besuch von Instituten, Ausrüstung der Fahrzeuge aus
der Schiffskammer.
März: Zuweisung der Vermessungsaufgaben an die Fahrzeuge. Vorbereitung
der Vermessungsarbeiten. Entmagnetisieren, Kompensieren, Funkbe
schickung.
15. März: Beginn der Vermessungsarbeiten.
Da die Vermessungsarbeiten größtenteils in Seegebieten durchgeführt
werden, die noch nicht freigeräumt sind, mußten die Fahrzeuge mit Minen
abwehr- und Räu'mgeräten ausgerüstet und die Besatzungen in der Handhabung
dieser Geräte unterwiesen werden.
Der Personalbestand wechselte je nach der In- und Außerdienststellung von
Fahrzeugen und erfuhr seine größte Veränderung mit der jeweiligen Abgabe
oder Übernahme des Vermessungsschiffes „Meteor".
Die Vermessungsgruppen des Verbandes sind folgendermaßen auf die Fahr
zeuge verteilt:
Vermessungsschiff „Paul Beneke" .... 3 Vermessungsgruppen
Vermessungsschiff „Teutoburger Wald" . . 2 Vermessungsgruppen
Peilboot „Rüden" 1 Vermessungsgruppe
Peilboot „Hooge" . . 1 Vermessungsgruppe
Peilboot „Ahne" 1 Vermessungsgruppe
4. Verwaltung 8 Vermessungsgruppen
Die Unterstellung unter das Deutsche Hydrographische Institut am 17. April
1946 brachte für die Verbandsverwaltung grundlegende Änderungen auf allen
Gebieten mit sich. Die Umstellung aller Sachgebiete auf zivile Verhältnisse
konnte neben der Fortführung der laufenden Versorgung und Ausrüstung erst
nach monatelanger Arbeit erreicht werden.
5. Technik
Der technische Zustand aller Fahrzeuge machte nach jahrelangem Kriegs
einsatz im Frühjahr 1945 eine gründliche Überholung nötig, da die Maschinen
anlagen und Schiffskörper an die untere Grenze der Leistungsfähigkeit und
Einsatzbereitschaft gekommen waren. Es mußte eine sehr lange Werftliegezeit
in Kauf genommen werden, da die Werften noch keinen brauchbaren Leistungs
stand erreicht hatten, die Beschaffung von Material und Ersatzteilen auf größte
Schwierigkeiten stieß, und da das technische Personal der Schiffe fast zu
90 Prozent neu eingestellt war und sich erst mit den Anlagen vertraut machen
mußte.
Die größte Schwierigkeit liegt in der Beschaffung von Ersatzteilen. Es wird
auf nahezu allen Liefergebieten nur noch von den vorhandenen geringen Vor
räten gezehrt. Fertigfabrikate, Verbrauchsstoffe und das für die laufende In
standhaltung nötige Material werden so gut wie nicht geliefert.
Die Maschinenanlagen aller Schiffe und Boote sind jedoch jetzt wieder in
einem brauchbaren Zustand, so daß nach Erledigung der Winterüberholungs
arbeiten die Durchführung der Vermessungsperiode 1947 aller Voraussicht
nach gesichert ist.
3 Hydrographisches Institut
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