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das die verschiedenen einschlägigen Behörden dem hydrographischen Dienst
entgegenbringen, gestattet eine reibungslose Zusammenarbeit mit ihnen und
ermöglicht eine laufende Richtighaltung der Seekarten in den von diesen Be
hörden betreuten Fahrwassern.
4. Plankammer
Bei der Abteilung wird eine Koordinatenkartei geführt, damit die Ver
messungsfahrzeuge bei der Durchführung der ihnen übertragenen Aufgaben
jederzeit und ohne zeitraubende Rückfragen die erforderlichen trigonometri
schen Punktbestimmungen sowie die Ortsbestimmung beim Loten vornehmen
können. Diese enthält vom gesamten deutschen Küstengebiet der Ost- und
Nordsee die für die nautischen Vermessungen erforderlichen Festpunkte der
Landesaufnahme (TP) und die früher vom hydrographischen Dienst einge
messenen nautischen Festpunkte (NP).
Außer den laufenden Berichtigungsarbeiten und Ergänzungen auf Grund der
eingegangenen Vermessungsergebnisse wird z. Z. an der Zusammenstellung
des neuen „Nautischen Punkteverzeichnisses" des Deutschen Hydrographischen
Instituts gearbeitet, das den Vermessungsfahrzeugen einwandfreie Unterlagen
für ihre Arbeiten liefern soll. Der Umfang des zu erfassenden Gebiets ist in
Anlage 6 dargestellt. Von dem in vier Bänden geplanten Werk liegt Teil C —
Ostsee mit den Angaben von der deutsch-dänischen Grenze in der Flensburger
Förde bis Travemünde im Manuskript vor. Vor der später beabsichtigten
Drucklegung soll das Punkteverzeichnis durch die Vermessungsfahrzeuge bei
ihrem Einsatz in den verschiedenen Arbeitsgebieten auf inzwischen etwa zer
störte Festpunkte noch überprüft werden. Die Gesamtdauer der Arbeiten wird
auf 2—3 Vermessungsperioden (jährlich von Anfang April bis Ende Ok
tober) geschätzt.
Im April 1946 wurden für die russische Besatzungsmacht auf Anforderung
des russischen Mitgliedes im Direktorenrat des Deutschen Hydrographischen
Instituts eine aus 12' Teilabschnitten bestehende Koordinatenkartei mit den
Festpunkten vom Küstengebiet zwischen Travemünde und Memel angefertigt
und über den Manager des Deutschen Hydrographischen Instituts abgeliefert.
In Anlage 6 ist das derzeitige Interessengebiet der nautischen Vermessung,
von dem für die Auslotung der Küstengewässer Koordinatenkarteiblätter vor
handen sind, farbig dargestellt. Innerhalb der britischen Besatzungszone ist
das Nordseegebiet in blauer, das Ostseegebiet in grüner und das Ostseegebiet
der russischen Besatzungszone in roter Farbe kenntlich gemacht (vgl. S. 35).
Im Vermessungsvordrucklager wurden mehrere veraltete Vordrucke entfernt
und teilweise durch neue, verbesserte Vordrucke ergänzt.
5. Handbuch der Küstenvermessung
Von dem noch im Jahre 1944 vom OKM in völliger Neubearbeitung heraus
gebrachten „Handbuch der Küstenvermessung", das die Arbeits- und Bestim-
mu'ngsmethoden der nautischen Vermessung enthält, standen dem Deutschen
Hydrographischen Institut nach der Kapitulation keine Stücke mehr zur Ver
fügung. Der außerordentlich dringende Bedarf ließ eine den neuen Verhält
nissen angepaßte Neubearbeitung nicht mehr zu, vielmehr wurden nach
photographischer Reproduktion die Teile 1 und 2 des I. Bandes sowie die dazu
gehörenden 2 Anlagenteile unverändert in kleiner Auflage nachgedruckt und
noch im Dezember zur Verteilung gebracht. Dieses Handbuch ist nur für
den internen hydrographischen Dienst bestimmt und wird daher nicht in der
Öffentlichkeit verteilt.