Jahresbericht
Nr. 3/1948
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Bordbatterien betrieben wird. Die Anzeige der Tiefenwerte soll durch ein
Braun’sches Rohr erfolgen. — Um eine einheitliche Ausrüstung aller Ver
messungsfahrzeuge zu erhalten, wurden Vorarbeiten aufgenommen zur Um
stellung der Lotfrequenzen vom 22 auf 30 kHz, bei dem Peilboot „Ahne“
während der kommenden Winterliegezeit.*)
Die Erprobung der ersten Versuchsausführung des Koppelgerätes
ergab, daß sich der elektrische Teil des Gerätes grundsätzlich bewährt hat,
während der mechanisch arbeitende Steuermedianismus den Beanspruchungen
auf längere Dauer nicht gewachsen war. Dazu kam, daß die deswegen mit
unter notwendige Nadijustierung einzelner Steuer kontakte die Justierung
anderer Kontakte störte und somit einen erheblichen Aufwand an Zeit ver
ursachte. Besondere Versuchsreihen wurden über die optimale Funkenlöschung
und Entstörung der Schaltkontakte insbesondere am Kraftmagneteu des Ab
tastteils durchgeführt, zumal von dort erhebliche Störungen des Funkbetriebes
an Bord zu erwarten waren. Weitere Versuche hatten die Verkleinerung der
zum Betrieb des Gerätes erforderlichen elektrischen Leistung zum Ziel. Gegen
Ende des Berichtsjahres wurden nach Umbau des Gerätes neue Versuche mit
einem vereinfachten Steuergerät, das sich besonders durch gute Justier-
möglichkeit der Steuerkontakte auszeichnet, in Angriff genommen. Uber die
Brauchbarkeit muß das Ergebnis der im Gang befindlichen Erprobungen ent
scheiden.
Eine versuchsmäßige Registriervorrichtung für das Kartengerät wurde bei
der Institutswerkstatt in Auftrag gegeben. Das Gerät soll den versegelten
Weg konstinuierlich auf zeichnen und gleichzeitig Zeitmarken auf die Karte
auf druck eil. ,
d) Verschiedenes
Die bauliche und installationsmäßige Betreuung des neu bezogenen Ge
bäudes nahm erhebliche Zeit und Arbeitskraft in Anspruch. Für die elek
trische Stromversorgung der Laboratorien wurden umfangreiche bis ins ein
zelne gehende Schalt- und Kabelpläne entworfen, Schalttafeln konstruiert und
eine Reihe vorhandener Instrumente auf andere Stromarten und passende
Maßbereiche umgestellt.
Neben kleineren Hilfseinrichtungen für die Laboratorien wurden ein
Röhren Voltmeter und ein Zeigerfrequenz-Meßgerät für
einen Frequenzbereich von 20 bis 50 000 Hertz gebaut.
Zwei Ingenieure informierten sich eingehend über die Funktion der beim
„Z e i t d i e n s t“ betriebenen Quarzuhrenanlagen. Hier wurde bei auftretenden
Störungen in den elektrischen Teilen verschiedentlich Hilfe geleistet; meist
handelt es sich dabei um Störungen in der Normalfrequenzanlage. Eine Reihe
dienstlich betriebener Rundfunk-Empfangsgeräte wurde repariert.
Für das Referat „Erdmagnetismus“ wurde zwecks Bestimmung der
Fehlerursachen ein Gerät für die Messung der magnetischen Vertikalintensität
auf See meßtechnisch geprüft.
Durch Blitzschlag verursachte Deviationsstörungen auf dem Motorschiff
„Egerland“ wurden untersucht. Das zeitliche Abklingen der Störungen wird
durch gelegentliche Beobachtungen weiter verfolgt.
Mehrere nautische Angestellte der Außenstellen erhielten eingehende In
formationen über magnetischen Minenschutz und elektrische Kompafi-
kompensierung.
Mit der Wartung der Kreiselkompasse auf den Vermessungsschiffen be
trautes Personal wurde über die Funktion und den Betrieb der Anlagen
unterrichtet.
*) Das Schiff ist mit diesem Gerät bereits zur Arbeit im Frühjahr 1949 ausgelaufen.