Jahresbericht
Nr. 3/1948
32
von Wasserkörpern mit Aluminiumstaub und Uranin
zwecks ihrer Identifizierung (siehe Deutsche Hydrographische Zeitschrift Bd. 1,
1948) auch auf das Elbwasser zu übertragen. Jedoch ergab sich zunächst,
daß die Verhältnisse hier infolge der starken Trübung und Verwirbelung der
Wassermassen wesentlich ungünstiger liegen als in dem klaren Ostseewasser.
Eine Fortführung der Versuche ist geplant.
5. Physikalische Eigenschaften des Meerwassers und Instrumente
Die Arbeit im Laboratorium beschränkte sidi zunächst auf die Über
holung und Prüfung der Instrumente und auf die Eichung von ozeanogra-
phischem Gerät. Weiterhin wurde vorhandenes Beobachtu ngs mate
rial auf bereitet und die verlorengegangene Literaturkartei neu aufgestellt,
in die nunmehr auch die außerdeutschen GeräteneuentWicklungen seit 1939,
soweit sie hier bekannt wurden, aufgenommen werden konnten.
Die meereskundliehe Tätigkeit auswärtiger Dienststellen und Institute
wurde durch leihweise Überlassung ozeanographischer Geräte unterstützt.
Insbesondere wurden für die Vermessung der Ems Strommesser, Hochsee
pegel, Pegel, Wasserschöpfer usw. in größerer Zahl zur Verfügung gestellt.
Ferner w urden drei Hochseepegel nach Frankreich (Administration des Ponts
&Chaussees, Nantes) ausgeliehen. Die laufenden Eichungen von Ge
räten (Druckmeßgeräte, Uhrwerke, Thermometer usw.) wurden fortgesetzt.
Die Pegel der Ostsee und insbesondere die für den Windstau- und Sturm
flutwarndienst wichtigen Pegel Cuxhaven und Hamburg wurden laufend
betreut, die Feuerschiffe weiterhin mit Geräten ausgerüstet. Die Ersatz
beschaffung für die verlorengegangenen Geräte, insbesondere die Strommesser,
schreitet trotz allseitiger großer Bemühungen den zeitbedingten Schwierig
keiten zufolge nur sehr langsam vorwärts. Die Bestandsaufnahme und die
karteimäßige Erfassung der ozeanischen Geräte wurde abgeschlossen.
Zusammen mit der Forschungsanstalt für Gewässerkunde wurden die
Neufassung der Pegelvorschrift, sowie weitere auf dem gemeinsamen
Arbeitsgebiet liegende instruinentelle Fragen beraten.
’ 6. Geologie und Morphologie des Meeres
Im geologischen Labor wurde mit der Untersuchung von Grundproben
aus der Nord- und Ostsee, einem Teil der Grundprobensammlung
des DHI, begonnen, und zwar w urden Korngrößenbestimmungen und chemische
Analysen ausgeführt. Diese Arbeiten dienen als Grundlage für Unter
suchungen über den Zusammenhang zwischen Korngrößen der Boden
ablagerungen und den Bewegungsvorgängen. Außerdem wurden Ablage
rungen aus clem Schwarzen Meer untersucht. Ein Teil der Grundproben wird
in enger Fühlungnahme mit dem Zoologischen Staatsinstitut Hamburg aus-
gewmrtet. Die Ablagerungen des Rantum-Beckens wurden weiterhin in Zu
sammenarbeit mit dem chemischen Laboratorium des DHI und der Staat
lichen Biologischen Anstalt in List untersucht. Eine Spezialuntersuchung
wurde in dem Gebiet des Borkum-Riff-Grundes angesetzt, der sowohl prak
tisches als auch w issenschaftliches Interesse zukommt.
Ferner wurden Übersichtskarten über die Bodenbedeckung der britischen
Gewässer, der Nord- und Ostsee, der Gewisser um Island und der südlichen
Barents-See bearbeitet.