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Full text: Jahresbericht 1949

Jahresbericht 
Nr. 4/1949 
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A. Einleitung 
Mit der Errichtung der Deutschen Bundesrepublik wurde das Deutsche 
Hydrographische Institut in den Geschäftsbereich des Bu 11des verkehrsmin i- 
steriums übergefiihrt. Inr Zusammenhang hiermit steht auch eine Änderung 
der Durchführung der Kontrolle durch die Besatzungsmächte insofern be 
vor, als die Verantwortung vom Alliierten Direktorenrat Berlin in deutsche 
Hände übergehen soll. Die Besatzungsmächte werden zukünftig ihre Funkti 
onen nach den vom Militärischen Sicherheitsamt herausgegebenen Richtlinien 
sowie gemäß Gesetz Nr. 23 ausiiben. Die Verhandlungen hierüber sind zur 
Zeit im Fluß. 
Im Zuge einer noch vom Wirtschaftsrat angeordneten allgemeinen Über 
prüfung der Dienststellen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes wurde auch 
unser Institut im Juli und August vom Rechnungshof in bezug auf die Not 
wendigkeit seiner Arbeiten, Zweckmäßigkeit seiner Organisation und die 
richtige Verwendung seiner Mittel sowie den Einsatz des Personals einer ein 
gehenden Prüfung unterzogen. Beanstandungen wurden bisher nicht bekannt. 
Wir folgten jedoch einer vom Rechnungshof gegebenen Anregung insofern, 
als die Verwaltungs-Abteilung zweckmäßiger gegliedert wurde. 
Der Arbeitsbereich erfuhr im Zusammenhang mit den für die deutsche 
Schiffahrt erlassenen Lockerungen eine Ausweitung. Die Bearbeitung von See 
karten, Seehandbüchern und sonstigen nautischen Veröffentlichungen ist jetzt 
auch für die Irische See, den westlichen Teil des Englischen Kanals, die West 
küste Europas sowie das Europäische Mittelmeer zugelassen. Bereitet diese 
Ausdehnung der Arbeitsgebiete angesichts der beschränkten Mittel schon 
gewisse Sorgen, so werden die Schwierigkeiten mit der inzwischen erfolgten 
Aufhebung aller geographischen Beschränkungen für die deutsche Schiffahrt 
noch größer. Wir sehen uns zur Zeit nicht in der Lage, hier einigermaßen 
Schritt zu halten. 1 ) 
Auf dem Gebiete des Gezeiten- und Zeitdienstes trugen die Vorarbeiten 
der letzten Jahre ihre Früchte. Der Zeitdienst konnte mit der Aussendung 
eines wissenschaftlichen Zeitzeichens in Form des Koinzidenzsignals beginnen 
und die Steuerung der Hauptuhr der Bundesbahn übernehmen, während die 
für die Vorausberechnung der Gezeiten notwendige große Gezeitenrechen 
maschine gegen Ende des Jahres nach Herrichtung eines geeigneten Raumes 
im Seemannshaus nach mehreren Jahren der Ruhe zu neuer Arbeit bereit 
steht. 
Einen erfreulichen Zuwachs erfuhr der Schiffspark des Instituts durch 
Überweisung des OMGUS-Schiffes „Trave", das im Dezember nach erfolgtem 
Umbau als Vermessungs- und Forschungsschiff „Gauss“ in Dienst gestellt 
werden konnte. Der bisher als Vermessungsschiff fahrende „Paul Beneke“ 
wurde in Reserve gestellt. 
Die insbesondere für die Bücherei noch ungelöste Raumfrage dürfte in 
absehbarer Zeit eine glückliche Lösung finden. Auf dem vom Staate Hamburg 
zwischen dem Seemannshaus und dem Meteorologischen Amt für Nordwest- 
’) Vgl. hierzu: G. Böhnecke in: „Fischereiwelt” (s. Anhang S. 66).
	        
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