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Full text: Jahresbericht 1949

Gezeiten, Nautische Astronomie, Zeitdienst 
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nung für den Mond nach den Tafeln von Brown, zunächst für die Epoche 
1900, hat ihres Umfangs wegen das Lochkartenreferat L übernommen und 
bereits zu einem beträchtlichen Teil durchgeführt. 
Zur Weiterführung der begonnenen umfangreichen harmonischen Analy 
sen hat ferner das Lochkartenreferat begonnen, auf der Grundlage des Ver 
fahrens von Schureman. die allgemeinen Unterlagen zur wechselseitigen 
Entstörung der harmonischen Tiden zu ermitteln, und zwar ausgehend von 
der tatsädilidren Einordnung der einzelnen stündlichen Wasserstände bei der 
Herleitung der Tiden. Für die Gruppen der langperiodischen und eintägigen 
Tiden liegen die Ergebnisse bereits vollständig, für die halbtägigen Tiden 
zum erheblichen Teil vor. 
Die Neubearbeitung aller Angaben über Gezeiten und Gezeitenströme 
für die Neuauflage des Norclseehanclbuchs, östlicher Teil, wurde abgeschlossen. 
Ferner sind für Nachträge zum nördlichen und südlichen Teil dieses Hand 
buchs die gesamten Gezeiten- und Gezeitenstromangaben neu bearbeitet wor 
den. Aus dänischen, niederländischen und britischen Seekarten wurden An 
gaben über Gezeitenströme in der Seehanclbuchkartei gesammelt. 
Die im Vorjahr begonnene Untersuchung über die örtlichen Unterschiede 
des Windstaus an der Westküste Schleswig-Holsteins wurde nach Zusammen 
stellung eines Zwischenergebnisses an Hand erweiterter Beobachtungsunter 
lagen fortgesetzt. Außerdem wurde für den gleichen Küstenabschnitt mit 
einer Aufstellung des Windstaus bei Niedrigwasser in Abhängigkeit vom 
Luftdruckgraclienten über cler Nordsee begonnen. Eine eingehende Unter 
suchung der ungewöhnlichen Sturmflut vom 10. 2. 49 steht vor dem Abschluß. 
Über einen weiteren Bericht vgl. c). 
Auskünfte, Beratungen und Gutachten über Gezeiten und Gezeiten 
ströme sind an Schiffahrtskreise, Behörden und Privatpersonen erteilt wor 
den. Insbesondere wurden für eine statistische Bearbeitung der Sturmfluten 
seit 1874 bei Husum, welche die dortige Landesstelle für Gewässerkunde 
ausführt, die notwendigen astronomischen Berechnungen der Gezeiten an 
gefertigt. 
Verschiedene Instrumente zur Druckmessung im Meere wurden in Zu 
sammenarbeit mit der Abteilung IV weiterentwickelt. Das Druckmeßgerät 
nach Dr. Renner (elektromechanische Druckwaage) erwies sich als un 
geeignet. Die Druckmessung mittels B o u r d o n-Rohren wurde verbessert, 
so daß sich eine ausreichende Meßgenauigkeit ergab. Ein Gerät wurde an das 
Institut für Netzforschung in Hamburg zu Versuchen ausgeliehen und hat 
sich bewährt. Mehrere Hochseepegel wurden zum Einsatz bei Untersuchun 
gen der Forschungsstelle Norderney hergerichtet und mit neuartigen 
Dämpfungsdüsen versehen, die den störenden Einfluß von Seegang und 
Dünung zufriedenstellend beseitigen. (Vgl. Bericht der Abt. IV, S. 34). 
c) Windstau- und Sturmflut warn dien st 
Der Dienst wurde wie im Vorjahr mit wetterkuncllicher Beratung 
durch das Meteorologische Amt für Nordwestdeutschland und personeller 
Unterstützung seitens der Abteilung IV durchgeführt. Die feste Fernsprech 
leitung des Seewarndienstes (Abt. I) nach Cuxhaven, welche bisher zur 
Übermittlung der von der Küste gesammelten Wasserstandsbeobachtungen 
mitbenutzt werden konnte, fiel durch Änderungen im Seewarndienst fort. 
Entgegenkommenderweise hat das Meteorologische Amt für Nordwest 
deutschland sein Fernschreibnetz, dessen Möglichkeiten unter gewöhnlichen 
Verhältnissen ausreichen, und die Bundesbahn einen Anschluß des BASA-
	        
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