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Full text: Jahresbericht 1949

Seekartenwerk und Nautische Geodäsie 
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der Seekartendruckplatten eine größere Sicherheit erreicht wird. Die Gefahr, 
daß die zum Teil umfangreichen Korrekturstellen der Druckplatten bei Ver 
wendung der z. Z. erhältlichen Lithographietusche das Ätzen der Platten bzw. 
den Auflageclruck nicht aushalten. wird dadurch wesentlich herabgemindert. 
Ein im gesamten graphischen Gewerbe stark empfundener Mangel war 
das Fehlen von feuchtem Llmdruckpapier. Dieses Umdruckpapier, das im 
Seekartenwerk zum Umdruck von den Original-Kupferstichplatten auf die 
Auflageclruckplatten in Formaten von 115/150 cm gebraucht wird, wurde 
früher ausschließlich in der Ostzone hergestellt. Es kann jetzt von dort 
wegen Rohstoffmangels nicht geliefert werden. Wenn auch Ende des Jahres 
diesem Mangel durch die Begründung von Herstellerfirmen in den West 
zonen teilweise abgeholfen wurde, so konnte das Seekartenwerk doch nur 
in einigen Fällen daraus Nutzen ziehen, da die z. Z. herstellbare größte Breite 
dieses Umdruckpapiers nur 70 cm beträgt und somit für den weitaus größten 
Teil der Seekarten zu schmal ist. Durch Anstückeln des Umdruckpapiers 
entstehen Nähte im Kartenbild, deren Beseitigung für die Lithographie eine 
zusätzliche und schwierige Arbeit bedeutet. Versuche, das Umdruckpapier 
durch andere Methoden (u. a. Druck der Kupferstichplatten auf maßhaltiges 
Astralon und Kopie dieser Astralonbogen auf die Aluminium-Au flageplatten) 
auszuschalten, sind noch nicht abgeschlossen. 
Der im vorjährigen Bericht an gekündigte Umbau an dem großen Re 
produktionsgerät zur Erfüllung der Scheimpßug-Bedingung wurde nach den 
Angaben von IIA durchgeführt. 
Bei einer Überprüfung durch den Rechnungshof des Vereinigten Wirt 
schaftsgebietes wurde zur Einsparung von Haushaltsmitteln empfohlen, die 
vorhandene technische Einrichtung des Seekartenwerks in verstärktem Maße 
der Herstellung der nautischen Veröffentlichungen der anderen Abteilungen 
des Instituts nutzbar zu machen. Es ist u. a. vorgesehen, ab 1. 1. 1950 die 
wöchentlich erscheinenden ..Nachrichten für Seefahrer” mit den zugehörenden 
Berichtigungsblättern zu den Leuchtfeuerverzeichnissen und dem Nautischen 
Funkdienst beim Seekartenwerk zu drucken. 
Die Übernahme der Herstellung von Seehandbüchern usw. in der Buch 
binderei wurde ohne Anschaffung von Spezialmaschinen bei geringstem Per 
sonal- und Materialeinsatz durch die Einführung des neuartigen, zeitsparen 
den ..Planatol”-Klebeverfabrens ermöglicht. Die zu Anfang hergestellten 
Probebücher hielten vielfältigen Belastungen erfolgreich stand. Durch ein 
vom Buchbinder angegebenes, in der Instituts-Werkstatt gebautes, einfaches 
Hilfsgerät konnte die LIerstellungszeit der Buchblocks noch weiter herabge 
setzt werden. Die Zeitersparnis bei Herstellung der Buchblocks beträgt ge 
genüber den bisher üblichen Bindeverfahren etwa 40°/». Da bei dem Klebe 
verfahren der Buchblock nicht aus gefalzten Lagen, sondern aus einzelnen 
Blättern besteht, wird nunmehr infolge der leichteren Möglichkeit, Flach 
druckbeilagen einzufügen, auch die Einsparung eines Teils der teuren Kli 
scheekosten für die Abbildungen ermöglicht. Die Abbildungen können jetzt 
im Flachdruck hergestellt werden, auf den das Seekartenwerk eingestellt ist. 
Im einzelnen wurden folgende Arbeiten ausgeführt: 
a) Reproduktion und Photographie: 
4877 Aufnahmen mit 9924 Abzügen und Vergrößerungen bzw. Verkleine 
rungen. 6447 Lichtpausen, 2009 Retuschen. 480 Metallkopien. Hiervon 
für andere Abteilungen des Instituts:
	        
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