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Full text: Jahresbericht 1950

Jahresbericht 
Nr. 5/1950 
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Die weiteren Arbeiten an dem im Jahresbericht Nr. 4 noch als „Foucault- 
Kompaß“ bezeichneten Kompaß für Vermessung an Land führten zu einigen 
Änderungen, die die Bezeichnung „Foucault-Kompaß“ nicht mehr rechtfertigen; 
als „Foucault-Kompaß“ bezeichnet man bekanntlich einen Kreiselkompaß mit 
zwei Freiheitsgraden, während das Gerät in seiner jetzigen Ausführung einen 
Kreisel mit zwei vollen und einem beschränkten Freiheitsgrad enthält. Eine 
Reihe von Fehlerquellen (Exzentrizitäts- und Neigungsfehler, Ablenkung durch 
Konvektionsluftströme, Ablenkung durch das magnetische Erdfeld, Störungen 
durch Veränderlichkeit des Aufhängemittels, durch temperaturbedingte Schwer 
punktverschiebung und durch Frequenzschwankungen des Kreiseldrehstroms) 
wurden ausgeschaltet. Dadurch ist es nunmehr gelungen, den Fehler in der 
Azimutangabe eines angepeilten Objektes auf weniger als 0,5 Bogenminuten 
herabzudrücken. Damit ist das gesetzte Ziel erreicht und die Entwicklung als 
abgeschlossen zu betrachten. 
In bezug auf den elektrischen Antrieb der Kreisel mit 333 Hz Drehstrom 
wurden Untersuchungen über Frequenzregelung von Umformern (Regelung 
durch Schwingkreis, Stimmgabel und Fliehkraft-Kontaktregler) angestellt. 
Außerdem wurde ein durch eine Stimmgabel gesteuerter Röhrengenerator für 
333 Hz Drehstrom gebaut. 
Nachdem das Military Security Board vorher bestätigt hatte, daß gegen 
die Übernahme von Instandsetzungsarbeiten an Kreiselkompaßanlagen durdi 
die Firma C. PLÄTH, Hamburg, nichts einzuwenden sei, wurde mit Wirkung 
vom 1. 7. 1950 die bisher vom Deutschen Hydrographischen Institut wahrge 
nommene Aufgabe der Reparatur von AVSClJL/TZ-Kreiselkompaßanlagen auf 
Handels- und Fischereifahrzeugen dieser Firma übertragen; behördeneigene 
oder von Behörden bereederte Fahrzeuge blieben von dieser Regelung ausge 
nommen, desgleichen die Reparatur usw. von SPILR-RF-Kreiselkompaßanlagen, 
die das D. H. I. zur Zeit noch wahrnimmt auf Grund vertraglicher Abmachungen 
mit der Firma SPERRY, London. Das D. H. I. führt die amtliche Prüfung von 
Kreiselkompaßkugeln durch. 
Demgemäß ging der Umfang der Institutsarbeiten auf dem Gebiet der 
AV5CiiÜTZ-Kreiselkompaßanlagen gegenüber dem Vorjahr etwas zurück; es 
wurden Arbeiten an HIVSCIiUTZ-Kreiselkompaßanlagen ausgeführt auf 5 aus 
ländischen und 51 deutschen Schiffen in insgesamt 86 Fällen. Darunter waren 
7 Grundüberholungen, auf 7 Schiffen wurden komplette Anlagen neu einge 
baut. Der Hauptteil der Arbeiten entfiel auf Bremerhaven mit 38, Hamburg 
mit 19, Cuxhaven mit 16 und Kiel mit 8 Fällen. 
Darüber hinaus wurden im Kreiselkompaß - Prüffeld 10 komplette 
ANSCHÜTZ-Anlagen zusammengestellt, von Grund auf überholt, geprüft und 
ausgeliefert, 4 zur Überholung angelieferte Anlagen wurden instandgesetzt, er 
gänzt und geprüft. Ferner wurden 69 Kreiselkompaßkugeln repariert und ge 
prüft, 7 geprüft, 25 weitere zur Feststellung von Schäden vorgeprüft. In 25 
Fällen wurden Prüfungsatteste ausgestellt. Zahlreiche einzelne Anlageteile, wie 
Umformer, Anlasser, Tochterkompasse, Verstärker usw. wurden instandgesetzt 
und geprüft. 
Auf 8 Fahrzeugen des Minenräumverbandes wurden 9 Reparaturen an 
Magnetkompaßanlagen mit Fernübertragung der Anzeige (MKF-Anlagen) aus 
geführt. 
Die Reparatur- und Einbauarbeiten an SPEPßF-Kreiselkompaßanlagen 
nahmen gegenüber dem Vorjahr an Umfang erheblich zu: Auf 73 Schiffen 
wurden 76 Reparaturen an SPERRY-Anlagen, auf 7 weiteren Schiffen Repa 
raturen an Anlagen anderer Systeme durchgeführt. Unter den Reparaturen
	        
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