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Full text: Jahresbericht 1950

Jahresbericht 
Nr. 5/1950 
26 
Für die Wracksuchtätigkeit standen zur Verfügung: 
1. Peilboot „Atair“ ab 27. März 1950 
2. Peilboot „Wega“ ab 27. März 1950. 
Das Vermessungs- und Forschungsschiff „Gauss“ führte in der Zeit vom 
1. bis 25. August 1950 eine Forschungsfahrt in die mittlere und nördliche 
Nordsee durch, die meereskundlichen Forschungen diente. Außer ozeanogra- 
phischen Beobachtungen wurden auf dieser Fahrt 2400 sm Lotprohle gelegt. 
Hierbei wurde NNW-lich des „Fladengrund.es“ eine tiefe Rinne festgestellt 
mit Tiefen bis zu ca. 300 m. Die Rinne hat eine Ausdehnung in NW-licher 
Richtung von etwa 25 sm und eine durchschnittliche Breite von 2 sm. Für die 
Neueintragung in die Seekarte wurde sie „Fladengrund-Rinne“ benannt. 
Im Rahmen dieser Forschungsfahrt wurde erstmalig nach dem Krieg 
Aberdeen angelaufen, wo das Schiff eine sehr freundliche Aufnahme fand. 
Im September führte VFS. „Gauss“ eine viertägige Profilfahrt in der 
Norwegischen Rinne durch, um die Tiefenangaben der Seekarte zu über 
prüfen. Es wurden 470 sm Lotprohle gelegt, wobei als größte Tiefe 695 m 
gefunden wurden. 
Am 7. und 8. November wurden durch VFS. „Gauss“ für Zwecke der 
Meeresgeologie auf der Jütland-Bank Lotprohle gelegt, wobei zahlreiche 
Bodenproben entnommen •wurden (s. Anl. 6). 
Die Wracksuchgruppe des D. H. I., bestehend aus den Peilbooten „Atair“ 
und „Wega“, konnte trotz der schlechten Herbstwetterlage ein umfangreiches 
Wracksuchprogramm durchführen. Die hauptsächliche Tätigkeit lag in der 
westlichen Ostseee und in der Nordsee im Gebiet der Unterelbe, Außenweser, 
Außenjacle, Ems und in den Vermessungsgebieten der Nordergründe (s. Anl. 4). 
Tabelle 3 
Durchgeführte Wrackbestimmungen der Wracksuchgruppe 
(vgl. Anl. 4) 
Boot 
Art der Arbeiten: 
In der Zeit 
von: bis: 
Suchgebiet: 
„Atair“ 
und 
„Wega“ 
zusammen 
1 
Wrack» 
suchgruppe 
12 neubestimmte Wrackpositionen 
22 erneut notwendige Wrack» 
Überprüfungen früher bestimmter 
Wracke nach 1945 (Lage, Tiefe, 
Bergungsfähigkeit) 
17 Überprüfungen solcher Wrack» 
Positionen, die in den Seekarten 
als gefährliche Wracke (ohne 
Tiefenangaben) in Küstennahe 
eingetragen waren oder die durch 
die N.f. S. als TsNachrichten 
bekanntgegeben wurden. 
April 
bis 
Dezember 
1950 
Westliche Ostsee 
Kieler Bucht 
Nordergründe 
Mittelhever 
Unterelbe 
Außenweser 
Bemerkung: a) Die Gesamtzahl der seit Mai 1945 von Vermessungsfahrzeugen und Wrack» 
suchbooten des DHI bestimmten neuen Wrackpositionen beträgt nunmehr 565. 
b) Die Gesamtzahl der obigen Neubestimmungen einschl. der Überprüfungen 
schon bekannter Wracke und an Seekartenpositionen beträgt insgesamt 685. 
Neben dieser umfangreichen Neubestimmung und Überprüfung der Wracks 
waren beide Boote noch an der Vermessung der Nordergründe mit den anderen 
Vermessungsfahrzeugen beteiligt und erledigten selbständig die Vermessungs 
aufgabe 0-4 — Schlei-Mündung — und arbeiteten an der Vermessungsaufgabe
	        
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