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Full text: Jahresbericht 1955

- Seite 39 — 
Gezeiten, Hautische Astronomie, Zeitdienst 
an die Gesamtanlage anzuschließen. 
b) Zeitbestimmung. Am 70 mm-Durchgangs-Instrument wurden von vier Beob 
achtern insgesamt 96 astronomische Zeitbestimmungen angestellt. Mit der Ham 
burger Sternwarte wurden, wie im Vorjahre, lautend Zeitbestimmungen und 
Quarzuhrenkontäkte ausgetauscht. 
Die seit 1950 geführte Sternkarte!, enthaltend die Abweichung der einzel 
nen Sterne vom Mittel der jeweiligen Zeitbestimmung - insgesamt 5 531 Werte - 
wurde im Hinblick auf mutmaßliche Hehler in den Sternrektaszensionen ausge 
wertet. Die Sterne mit besonders großen Abweichungen wurden dem Astronomi 
schen Becheninstitut in Heidelberg zwecks Überprüfung mitgeteilt. An dem vor 
liegenden fünfjährigen Gesamtmaterial der astronomischen Zeitbestimmung wurden 
Untersuchungen über persönliche Hehler sowie über die Innere und äußere Genau 
igkeit der Zeitbestimmungen bei verschiedenen Fernrohrvergrößerungen ange 
stellt. 
Das für die Aufstellung des photographischen Zenitfernrohres im Hamburger 
Stadtpark errichtete massive Beobachtungshaus wurde vom Institut übernommen. 
Das photographische Spezialobjektiv für dieses Instrument gelangte zur Auslie 
ferung. Dagegen konnten wegen des Umzuges die Konstruktionsarbeiten an diesem 
Instrument erst in der zweiten Jahreshälfte wieder aufgenommen werden. Die Ar 
beiten sind bei Jahresende soweit gediehen, daß Anfang 1956 in der eigenen 
Werkstatt mit dem- Bau einzelner feile begonnen werden kann. Das für die Ver 
messung der Bhotoplatten erforderliche Koordinaten-Meßmikroskop wurde nach 
Klärung aller Einzelheiten in Auftrag gegeben. 
Die astronomischen und rechnerischen Vorbereitungen für die zukünftigen 
Beobachtungen mit dem Zenitfernrohr wurden Vielter vorangetrieben. So wurden 
die scheinbaren Sternörter der ausgewählten 140 Sterne für die erste Jahres- . 
hälfte 1956 probeweise für jeden zweiten lag sowie die Größen a, b, c, d, a', 
b T , c' und d' bis 1960 durch die Dochkartenstelle beim Dezernat V A berechnet 
(vgl. 1 d). Eür die Berechnung der scheinbaren Sternörter ab Mitte 1956 wur 
den zunächst die mittleren Örter aller Sterne bis 1960. 0 bestimmt. Die hier 
für weiterhin erforderlichen Besselschen lagesgrößen einschließlich der Hu- 
tationsglieder nach Woolard hat dankenswerterweise wieder das Hautical Ahma- 
nac Office zunächst bis Mitte 1958 zur Verfügung gestellt. 
Die zur Berechnung der mittleren und scheinbaren Sternörter angewandte 
Methode wurde eingehenden Genauigkeitsbetrachtungen unterzogen und schrift 
lich niedergelegt. 
In das Beobachtungsprogramm des 70 mm-Durchgangs-Ihstrumentes wurden 
39 hellere Sterne des Zenitfernrohr-Programmes aufgenommen und so oft wie mög 
lich im Hahmen der Zeitbestimmungen beobachtet. Diese Beobachtungen sollen ein 
mal ein erstes Kriterium für die abgeleiteten Eigenbewegungen liefern und an 
dererseits den Anschluß an das System des Dritten Eundamentalkatalogas des 
Berliner Astronomischen Jahrbuches ermöglichen. Für den gleichen Zweck hat
	        
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