Gezeiten, Nautische Astronomie, Zeitdienst
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erprobt. Nach Beseitigung einiger kleinerer Mängel wird, die laufende elektro
nische Registrierung der Zeitzeichen mit diesem Gerät voraussichtlich Anfang
1957 aufgenommen werden können.
Nach Fertigstellung einiger Zusatz- und Kontrollgeräte konnten auch die
elektronischen Kontaktgeber für Sekundensignale versuchsweise in Betrieb ge
nommen werden; sie ersetzen die bisher benutzten mechanischen Kontaktgeber und
sollen die innere Genauigkeit der ausgehenden Funkzeitzeichen auf 0?0001 stei
gern. Seit Anfang November werden zunächst die mittäglichen Onogo-Signale re
gelmäßig von diesen Gebern gesendet.
Die quarzgesteuerten mechanischen Kontaktgeber, die in Gemeinschaft mit.
der Deutschen Bundespost und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt nächt
liche Sekundenzeitsignale für geodätische Zwecke über den Sender DCF 77 auf
77.5 kHz abgeben sollen, wurden fertiggestellt. Die hierzu erforderlichen Ver
stärker, Generatoren und Hilfsgeräte wurden entwickelt und gebaut bzw. beschafft
und in ein Gestell eingebaut, das der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
zur Vervollständigung der Anlage übergeben wurde.
Die Zusammenstellung sämtlicher vom Institut abgegebenen Funkzeitzeichen
hat hinsichtlich der Sendefrequenzen geringe Änderungen erfahren. Interessen
ten stehen auf Anfordern die Signalschemata und die Zusammenstellungen der Sen
der, Sendezeiten und Wellenlängen zur Verfügung.
An der laufenden Abgabe der Frequenzen von 440 Hz und 1000 Hz an den Nord
deutschen Rundfunk, an der wöchentlich einmaligen Ausstrahlung derselben sowie
an der Versorgung mehrerer Dienststellen der Bundespost sowie der Instrumenten-
abte-ilung Nord des Deutschen Wetterdienstes mit 1000 Hz für Prüf- und Meßzweoke
hat sich nichts geändert.
Die Steuerung der Hauptuhr der Bundesbahndirektion Hamburg-Altona, von der
alle Bunäesbahnuhren abhängen, verlief, ebenso wie die Steuerung der zentralen
Hhrenanlage der Hamburger Hochbahn A.G., das ganze Jahr hindurch ohne nennens
werte Störungen.. Die Kontaktgenauigkeit der Bundesbahn-ffiutteruhr wurde durch
tägliche Messungen über mehrere Monate kontrolliert.
Die tägliche Aufnahme in- und ausländischer Punkzeitzeichen sowie der Aus
tausch von Zeitsignalaufnahmen, die an die eigenen Zeitbestimmungen angeschlos
sen wurden, mit den entsprechenden Instituten des In- und Auslandes wurden er
weitert.
Für einen möglichst störungsfreien Empfang der Zeitzeichen und im Hinblick
auf deren Registrierung mittels der elektronischen Dezimalzähler wurde ein hoch
wertiger Kurzwellenempfänger in Auftrag gegeben und die Beschaffung eines ent
sprechenden Mittel- und Dangwellenempfängers in die Wege geleitet.
Um die Stromversorgung der gesamten Zeitdienstanlage bei Stromausfällen si
cherzustellen, wurde die Beschaffung einer vollautomatischen Notstrom-Versor
gungsanlage vorbereitet.