Jahresbericht Nr.12/1957
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Durch tägliche Registrierung drahtlos übermittelter Meßmarken einer von
der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt hei der Punksendestelle Mainflin
gen betriebenen Steuerquarzuhr für Frequenz- und Zeitzeichenaussendung wurde
die Anzahl der dem Zeitdienst insgesamt zur Verfügung stehenden eigenen und
fremden Quarzuhren auf 16 erhöht.
Der vor zwei Jahren begonnene. Ersatz der stark streuenden mechanischen
Quarzuhrenkontakte durch magnetische oder elektronische wurde mit der Inbe
triebnahme von zwei Teilern, die nach dem von der Abteilung VI entwickelten
Verfahren die Frequenz von 1 kHz über 100 Hz und 10 Hz auf 1 Hz teilen, auf
weitere Uhren ausgedehnt
d) Zeitkundgebung. Hach Beendigung der Erprobung konnte Anfang des Jah
res der den Empfängern und Dezimalzählern angepaßte Impulswandler im Zeit
dienst eingesetzt werden, der eine elektronische Registrierung de.r aufgenom-
menen Punkzeitzeichen ermöglicht. Ein zweites derartiges Gerat ist inzwischen
fertiggestellt worden.
Die beiden elektronischen Eontaktgeber haben, seit am 1. November die
Koinzidenzsignale durch Sekundensignale mit Minutenkennung ersetzt wurden,
die Steuerung der eigenen Signale vollständig übernommen. Die mechanischen
Kontaktgeber dienen weiterhin als Reservegeber.
Die in Gemeinschaft mit der Deutschen Bundespost und der Physikalisch-
Technischen Bundesanstalt geplante nächtliche Ausstrahlung von Sekundensig
nalen mit Minutenkennung für geodätische Zwecke ist so weit gediehen, daß
seit dem 21. Oktober 1957 täglich Probesendungen über den Sender Mainflingen
DCP77 auf 77.5 kHz mit 12.5 kW ausgestrahlt werden. Diese Probesendungen die
nen einer Prüfung der Quarzuhren und Zeitzeichengeber auf Punktion', Genauig
keit und Betriebssicherheit. Das endgültige Sendeprogramm mit der regelmäßi
gen nächtlichen Ausstrahlung von Zeitzeichen soll Anfang 1958 anlaufen.
Die Zusammenstellung sämtlicher vom Institut abgegebenen Funkzeitzeichen
hat hinsichtlich der Stationen und Sendefrequenzen sowie Sendestärken ver-
schiedentliche Änderungen erfahren. Interessenten stehen auf Ahfordern die
Signalschemata sowie die Zusammenstellungen der Sender, Sendezeiten und Wel
lenlängen zur Verfügung.
An der laufenden Abgabe der Frequenzen von 440 Hz und 1 000 Hz an den
Norddeutschen Rundfunk, an der wöchentlich einmaligen Ausstrahlung derselben
sowie an der Versorgung mehrerer Dienststellen der Bundespost sowie der In
strumentenabteilung Nord des Deutschen Wetterdienstes mit 1 000 Hz für Meß-
und Prüfzwecke hat sich nichts geändert.
Die Steuerung der Hauptuhr der Bundesbahndirektion Hamburg-Altona, von
der alle Bundesbahnuhren abhängen, verlief, ebenso wie die Steuerung der zen
tralen Hhrenanlage der Hamburger Hochbahn A.G., das ganze Jahr hindurch ohne
nennenswerte Störungen. Nach dem gleichen Prinzip wurde Ende des Jahres die