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Nautische Technik
kleineren Schiffen, hei denen keine grundsätzlichen Schwierigkeiten auf
traten.
Bei den Einzelabnahmeprüfungen von Peilfunkanlagen mußte besonders auf
die unmittelbare Peilrahmenumgehung geachtet werden. Antennenniederführun
gen und andere leitende Verbindungen in der Nähe des Peilrahmens führten
zu erhöhten Punkbeschickungswerten.
Bei den Einzelabnahmeprüfungen von Radaranlagen wurde das
Hauptaugenmerk darauf gerichtet, die Bedeutung der Mittelpunktverschiebung
und die Notwendigkeit der Zentrierung den das Gerät bedienenden Besatzungs-
mitgliedem vor Augen zu führen und Hinweise für die laufende Kontrolle der
Peilgenauigkeit zu gehen. Weiterhin wurde die ausreichende Verstellmöglich-
keit der Mittelpunktzentrierung besonders geprüft.
Die "Bestimmungen über die Zulassung, den Einbau und die Prüfung von
Ortungsfunkanlagen für Seeschiffe" und die "Technischen Vorschriften für
die Punkheschiokung von Peilfuhkanlagen" wurden mit der Geräteindustrie,
dem Eunkamt Hamburg und der Seeberufsgenossenschaft abgestimmt und sollen
nach Genehmigung durch das Bundesverkehrsministerium veröffentlicht werden
und damit Geltung erlangen.
b) Seenotsenderbo.jen. Ein industriell gefertigter Seenotrettungssender
mit Perrit-Antenne wurde nach erfolgter Verbesserung nochmals erprobt. Es
ergab sich bei .der Frequenz f = 2182 kHz eine Hörreichweite von etwa 10 sm
und eine Peilreichweite von oa. 8 sm bei Verwendung eines Sichtfunkpeilers
SPP 51/2 G als Empfangsgerät. Zur Erzielung einer größeren Peilreichweite
wurde im Laboratorium ein kleiner Sender mit etwa 2 ff Antennenkreisleistung
gebaut, der auch zur Markierung von in freier See ausgelegten Strommessern
Verwendung finden soll. Dieser Sender wurde in eine Boje eingebaut und er
gab mit einer Stabantenne von 2 m Länge unter'sonst gleichen Verhältnissen
eine Peilreichweite von etwa 30 sm. Die Versuche werden mit dem Ziel, eine
leichte Seenotsendeboje ausreichender Peilreichweite zu erhalten, fortge
setzt. Die Erprobung der Seenotsenderbojen und der speziellen Sonderanten
nen bei verschiedenen Wind- und Seegangsverhältnissen soll im Zusammenhang
mit der Erprobung von Radarreflektoren von Helgoland aus erfolgen. Hierfür
wurde dort in einem Raum der Wetterwarte ein Peilversuchsplatz mit einem
festen Kreuzrahmen und einem Sichtfunkpeiler SPP 51/2 G eingerichtet. Eine
grobe Punkbeschickung nach bekannten Sendern wurde aufgenommen. Es ergaben
sich hierbei nur geringfügige Punkfehlweisungen.
c) Radaranlagen■ Durch Beschaffung eines hochwertigen Polarad-Meßempfän-
gers für das x-Band, der gleichzeitig auch als absoluter Peldstärkemesser
verwendet werden kann, wurden die Möglichkeiten zur Untersuchung von Radar
anlagen bei Typenprüfungen und im Laboratorium erweitert. Bei einem Versuch
zur Aufnahme von Richtcharakteristiken der Antennen von Radaranlagen in der
Neustädter Bücht zeigte sich die Brauchbarkeit des Meßverfahrens.