Jahresbericht Hr.15/1960 
Die Sterne sind in die dortigen Beobachtungslisten für die Meridiankreise 
aufgenommen worden. 
Wie in den Vorjahren wurden mit der Hamburger Sternwarte laufend die Er 
gebnisse astronomischer Zeitbestimmungen und Quarzuhrenkontakte ausgetauscht 
und die Reduktionen für die am dortigen Meridiankreis beobachteten Programm 
sterne des photographischen Zenitrohres berechnet. 
Für das photographische Zenitrohr wurde eine neue Sternkartei angelegt. 
Sie enthält neben allgemeinen Angaben über die Sterne die für die Beobachtun 
gen und Reduktionen notwendigen Größen von 1961 bis 1970. 
Um für die endgültige Reduktion der Zenitrohrbeobachtungen des Internationa 
len Geophysikalischen Jahres einen homogenen Sternkatalog mit möglichst guten 
Örtern zur Verfügung zu haben, wurden Korrektionen für die Sternörter durch 
strenge Ausgleichung der Einzelbeobachtungen jedes Sterns bestimmt. 
Aus den im I.G.J. an den Durchgangsinstrumenten durchgeführten Zeitbestim 
mungen wurden systematische Fehler des für die Reduktionen vorgeschriebenen 
Fundamentalkatalogs (FK3R) von der Form Aoc a (Restfehler in Rektaszension 
nach Größe und auf Rektaszension bezogener Verteilung) abgeleitet. Dabei wurde 
das im Vorjahr erprobte Verfahren benutzt, das neben den Katalogfehlem einen 
etwaigen systematischen Unterschied zwischen Abend- und Morgenbeobachtungen 
liefert. Ein solcher Unterschied ließ sich bei den Durchgangsinstrumenten eben 
so wenig wie beim Zenitrohr feststellen. 
Es wurde untersucht, wie sich die abgeleiteten A cc a auf Zeit- und Breiten 
bestimmungen mit einem Prismenastrolab nach D a n j o n in mittleren nörd 
lichen Breiten auswirken müßtsiund eine gute Übereinstimmung mit den von ver 
schiedenen europäischen Stationen ermittelten Gruppenfehlern, die eine Folge 
solcher Katalogfehler sind, gefunden. Bei weiterer Ausdehnung entsprechender 
Berechnungen auf die Deklinationen wurde festgestellt, daß die relativ großen 
systematischen Fehler in den Deklinationen des ursprünglichen Zenitrohrkata- 
loges nicht von entsprechenden Fehlem des Fundamentalkatalogs herrühren können. 
Zu demselben Resultat führten die Vergleiche der Örter und Eigenbewegungen 
unseres Zenitrohrkataloges mit einem im Berichtsjahr veröffentlichten Stera- 
katalog des Yale Observatory. 
Es wurde mit der Erprobung verschiedener Verfahren für die Abteilung der 
jährlichen Rotationsschwankungen der Erde begonnen. Als besonders geeignet 
erscheint hierbei die im Vorjahr von den Referaten VA und VD entwickelten 
Methode der Analyse periodischer Vorgänge, denen ein unbekannter Gang über 
lagert ist. 
Die Arbeiten des Zeitdienstes wurden im Berichtsjahr wieder sehr wesentlich 
vom Referat VD unterstützt. Heben den laufend erforderlichen Rechenarbeiten 
(Reduktion der Zenitrohrsteme auf den scheinbaren Ort, Reduktion der Platten- 
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