Meereskunde und Erdmagnetismus
Seite 55 -
durch Fernschreiben das meteorologische Hetz zur Verfügung stellte. Ebenso
übernahm der Wetterdienst die Punkaufnahme der amerikanischen und grönlän
dischen Eismeldungen. Dadurch war es möglich, auch über diese Gebiete jeder
zeit Eisauskünfte zu erteilen.
Die Eis- und Schiffahrtsverhältnisse des Hord- und Ostseeraumes wurden
werktäglich, mit Ausnahme des Sonnabends, in dem Eisbericht des Deutschen
Hydrographischen Instituts in Schlüsselform und in Klartext dargestellt.
Zweimal wöchentlich wurde eine Eisübersichtskarte veröffentlicht. In der
Zeit vom 20.November 1959 bis 24.Mai I960 erschienen 12? Eisberichte und
45 Eisübersichtskarten (1958/59: 109 Eisberichte und 39 Eiskarten). 427 tele
fonische Eisauskünfte wurden gegeben und 4 schriftliche Gutachten ausgearbei—
tet. (1959/60: 279 Eisauskünfte und 9 Gutachten).
So wie im Vorjahr wurde auch im letzten Winter jedem, nach einem skandina
vischen Hafen bestimmten Schiff, nach dem Passieren des Nord- und Ostseekanals
von der Außenstelle Kiel des D.H.I. ein schriftlicher Kurzbericht über die Bis-
und Schiffahrtsverhältnisse an den Küsten des Bestimmungslandes übergeben.
In der Reihe "Meereskundliche Beobachtungen und Ergebnisse” konnten die
Eisbeobachtungen in der Deutschen Bucht und westlichen Ostsee 1900/01 - 1929/
30 und 1930/31 - 1959/60 druckreif zusammengestellt werden.
Ein Mitglied des Eisdienstes ist in der Arbeitsgruppe "Meereis" der World
Meteorological Organisation (WMO) an der Überprüfung der Internationalen Eis
nomenklatur, der Ausarbeitung von internalen Symbolen für Eiskarten und an
der Herausgabe einer illustrierten Eisnomenklatur beteiligt.
Mit den Vorarbeiten für mittel- bis langfristige Eisvorhersagen für den
Bereich der Ostsee bis etwa 60° nördl.Breite wurde begonnen.
7. Erdmagnetismus und Seegravimetrie
a) Im Observatorium Wingst erfolgten die Terminbeobachtungen wie in den
Vorjahren.
Die Zusammenarbeit innerhalb der "Arbeitsgemeinschaft Ionosphäre der deut
schen geophysikalischen Institute" und der UHSI ist wie bisher fortgeführt
worden.
Das Referat ist in der Kommission für ionosphärische Radioelektrizität der
DRSI und in vier Kommissionen der Internationalen Assoziation für Erdmagnetis
mus und Aeronomie vertreten. Im Jahre I960 wurde ein Dauervergleich der Hori
zontalintensität zwischen den Observatorien Wingst und Fürstenfeldbruck mit
einem QHM durchgeführt. Ferner konnte die Überführung eines neuen Instrumentes
zur Messung der Vertikalintensität, "Balance Magnetique Zero" (BMZ), von Kopen
hagen nach Wingst zu einem Vergleich der Z-Basiswerte von Rüde Skov (Dänemark)
und Wingst benutzt werden.