Meereskunde und Erdmagnetismus
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Im Rahmen eines langfristigen Programms für Strommessungen in der Nord
see würden mit VFS "Gauß" zwischen 55° und 56° n.B, 18 Schaufelradstrom
messer in der östlichen Bordsee ausgelegt. 14 Geräte registrierten dabei mehr
als 15 Tage; die Zahl der einwandfreien Registrierstunden betrug 6769, d.i.
83^ der Gesamtauslegedauer. Me Strommessungen aus den Jahren 1959 und I960
wurden -vollständig aufbereitet. Außerdem wurden Strombeobachtungen der bei
Island und im Skagerrak I960 durchgeführten Ankerstationen sowie von 5 im
Skagerrak ausgelegten Schaufelradstrommessern,- insgesamt 1213 Stunden, be
arbeitet.
In der Reihe "Meereskundliche Beobachtungen und Ergebnisse" wurden die Be
obachtungen der Schafeiradstrommesser in der Deutschen Bucht aus den Jahren
1951-1955 veröffentlicht (Heft 13 der Reihe) und die Beobachtungen aus den
Jahren 1956-1958 aus dem gleichen Gebiet zum Druck gegeben (Heft 15).
In Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Schiffahrtsamt Tönning, das den Tonnen
leger "Kapitän Meyer" und Mittel für die Auswertung der Beobachtungen zur
Verfügung stellte, wurden im August und September an 6 Positionen zwischen
Helgoland und der- Eidermündung Gezeitenmessungen mit Hochseepegeln für die
Dauer von 4 Wochen durchgeführt. Mit den Auswertungen wurde begonnen.
Die Untersuchungen über Entstehung, Tiefenlage und Intensität der Tempe-
ratursprungschioht im Gebiet der Nordsee wurden fortgesetzt. Als Zwischener
gebnis wurden Monatskarten der Temperaturverteilung in verschiedenen Tiefen
horizonten erhalten.
Mit Untersuchungen über das Verhalten der Salzgehaltssprungsehicht in der
Deutschen Bucht wurde begonnen.
Für Seegangsmessungen in Küstennahe wurde in der Werkstatt des D.H.I. ein
Gerät nach dem Meßprinzip eines Pegels gebaut. Dieser "Wellenpegel" wurde mit
Unterstützung durch das Marsohenbauamt Heide, Pegelaußenstelle Büsum,im Novem
ber I960 zum Probebetrieb westlich der Insel Irischen aufgestellt.
3. Physikalische Meereskunde und Meßgeräte
Der Schwerpunkt der Arbeiten des Gerate-Referats lag in den Vorbereitungen
für die Untersuchung der Tiefenströme über dem Island-Färöer-Rücken. Für diesen
Zweck wurden neben den üblichen Meßverfahren neue Geräte eingesetzt.
Mit Hilfe von ERP-Mitteln wurde im D.H.I. ein neuer auslegbarer Tiefenstrom-
messer entwickelt, der, ähnlich wie der bewährte Schaufelradstrommesser, die
Stromrichtung und -gesehwindigkeit bis zu einer Dauer von 4 Wochen fotographisch
registriert und der bis zu einer Meßtiefe von 1000 m ausgelegt werden kann.
Er besitzt statt des Schaufelrades einen Schraubenpropeller. Der ausliegende
Strommesser hängt unmittelbar über dem Boden an einem Rahmen, Dieser wird durch
eine Leine senkrecht gehalten, an der in verschiedenen Abständen Netze mit Auf—