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Seevermessung und nautische Geodäsie
3. Nautische Geodäsie
In mehrmonatiger gemeinsamer Arbeit mit dem Referat "Rechenanlage"
(VD) -wurden die roten und grünen Hyperbeln der deutschen und der dänischen
Decca-Kette für einen Teil der Deutschen Bucht und die roten und grünen
Hyperbeln der dänischen Decca-Kette für einen Teil der westlichen Ostsee
über Lochkarten in das Gauß-Krüger-Gittemetz eingerechnet, um das Decca-
Navigator-Verfähren jederzeit ohne besondere rechnerische Vorarbeiten für
die Zwecke der Seevermessung im erweiterten Küstenbereich anwenden zu
können. Bisher lagen nur Einrechnungen für einige wenige Vermessungsgebiete
vor. Die Berechnungen, denen ein Kartenmaßstab von 1:25 000 zu Grunde ge
legt wurde, erstreckten sich auf folgende Seegebiete: In der Nordsee von
53°30 f bis 54°10' Nord und 6° bis 7°40' Ost (im 6° - Meridianstreifen) so
wie von 53°40' bis 55°10' Nord und von 7°20' bis 8°40' Ost (im 9° - Meridian
streifen) 5 in der Ostsee von 54°20' bis 54°50' Nord' und von 10° bis 10°40'
Ost (im 9° - Meridianstreifen) sowie von 54° bis 54°40' Nord und von 10°20'
bis 11°30' Ost (im 12° - Meridianstreifen).
Nach der Einrechnung einiger Leitstrahlen der russischen Consol-Eunkfeuer
Kap. Kanin und Rybachi in das geographische Netz auf Grund der aus ausländi
schen Quellen bekanntgewordenen Angaben und nach einem Vergleich mit den
entsprechenden Eintragungen in russischen Consolkarten wurden die Azimute
der Leitstrahlen von Kap.Kanin und Rybachi für eine Veröffentlichung im
Nautischen Funkdienst berechnet.
Die vor längerer Zeit angefangenen, aber durch termingebundene Arbeiten
oft unterbrochenen Berechnungen für Genauigkeitsuntersuchungen über die
Schiffsortbestimmung mit Doppelwinkelmessungen und mit dem Decca-Navigator-
Verfähren nach den Ergebnissen einer Vermessungsaufgabe konnten in diesem
Jahr zum Abschluß gebracht werden.