Ansprache des neuen Präsidenten
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Der Bogen setzte nach dem letzten Weltkrieg unter der Deitung des Präsi
denten Dr.Böhnecke mit dem Deutschen Hydrographischen Institut erneut an,
-wenn auch unter neuen Toraussetzungen und mit wesentlich anderen Aufgaben.
Diese Entwicklung ist hier bereits gewürdigt.
An dem Werk, das mir heute hei der Wachablösung in die Hand gelegt wird,
will ich mit gutem Willen, mit Verständnis für das Alte und aufgeschlossen
für das Heue weiterbauen. Ich bin mir in dieser Stunde der zahlreichen Ver
pflichtungen bewußt, die für mich bestehen,
•vornehmlich gegenüber der Schiffahrt und vor allem
gegenüber der deutschen Schiffahrt,
hierbei auch gegenüber dem deutschen Hautiker;
gegenüber der Wissenschaft und Forschung, soweit das
Institut teil hat oder berührt wird;
gegenüber den betreffenden nationalen und internationa
len Organisationen und Gremien;
gegenüber der Industrie nautischer Geräte;
schließlich auch gegenüber dem eigenen und den anderen
Bundesressorts und deren Institutionen, wie z.B.
gegenüber dem Deutschen Wetterdienst und im Verhält
nis zur Bundesmarine.
Ich weiß, daß ich an der bisherigen sachlich guten Zusammenarbeit des In
stituts mit diesen Stellen anknüpfen kann und hoffe, daß mir das bisher
entgegengebrachte Vertrauen auch in meiner neuen Punktion erhalten bleibt.
Ich muß Sie, meine Damen und Herren, enttäuschen, wenn Sie von mir in
dieser Ansprache eine programmatische oder Grundsatzerklärung über das In
stitut erwartet haben. Ich bin gegen solche Grundsatzerklärungen, wenn
sie bei Dienstantritten über Aufgaben und Materie gegeben werden, sehr
mißtrauisch. Hier möchte ich im folgenden im Sinne meines Anfangs-Arbeits
programme s feststellen:
Meine Bemühungen werden sich besonders Intensiv auf die Aufgaben des In
stituts gegenüber der deutschen Schiffahrt und hier vornehmlich gegenüber
dem deutschen Hautiker erstrecken; zweitens werde ich mich bevorzugt den
Aufgaben zuwenden, die neu auf das Institut zukonmen, wie z.B. in der Zu
sammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft und in der Überwa
chung des Meerwassers auf radioaktive Bestandteile; drittens will ich mich
den Fragen der nautischen Geräte, und zwar erheblich den Fragen der Geräte
der Hochfrequenz und Elektronik, zuwenden.
Die umstürzenden Erkenntnisse und Ergebnisse der Physik haben in den letzten
60 Jahren das Weltbild der Physik und des Menschen revolutionär geändert.
Sie manifestierten sich nach, einer Übergangszeit in der Technik, und zwar
hier als Hochfrequenz und Elektronik, angewandt in der Schiffahrt und