Jahresbericht Nr. 16/1961
wöchentlichen Ausgaben der N.f.S. ausarbeiten und in die geeignete Form
bringen., um die sachgemäße Bichtighaltung der Seekarten, der Seehandbücher,
des Leuchtfeuerverzeichnisses und teilweise auch des Nautischen Funkdienstes
zu gewährleisten.
Als gut unterrichtete Nachrichtenzentrale obliegt der Schriftleitung
N.f.S. auch die Leitung des Nautischen Seewarndienstes. Dieser wird nach dem
Kriege vom D.H.I. als zentrale Stelle für das nautische Nachrichtenwesen
durchgeführt. In der Ausgabe Nr. 1 der N.f.S. heißt es: Dringliche Bekannt
machungen und wichtige Gefahrmeldüngen der Schiffahrt werden durch Rundfunk
und/oder durch Küstenfunkstellen verbreitet. Meldungen, die für alle Küsten
bereiche von Bedeutung sind, leitet das Deutsche Hydrographische Institut
telegraphisch an die nautischen Auskunftsstellen und an Seezeichenbehörden
zur Veröffentlichung weiter.
Dieses Nachrichtenwesen ist den Schiffsleitungen bekannt. Unbekannt, weil
gut funktionierend, ist die ununterbrochene Bereitschaft von A6-Nautikern,
die außer ihrer täglichen Haupttätigkeit an dem Seewarndienst teilnehmen.
Schiffe können also zu jeder Tages- und Nachtzeit auf dem Funkwege nautische
Auskunft beim D.H.I. einholen.
726 eingegangene und ausgewertete Nachrichten sind im Jahre 1961 vom
Warndienst ausgestrahlt worden (Vorjahrszahlen in Klammern):
a) über die Küs t ei-funke teilen 587 Seenachrichten (611) und '7 (8) Minen
warnungen,
b) über den Norddeutschen Rundfunk 1350 Einzeldurchsagen (1008) für
die Küstenschiffahrt.
c) Der britischen Admiralität und anderen Dienststellen wurden 131 Nach
richten (69) übermittelt.
5. Verzeichnis der Leuchtfeuer und Signalstellen
Als führende Seefahrernation gingen die Engländer im vorigen Jahrhundert
zuerst dazu über, die Beschreibung der Leuchtfeuer aus den Pilots (Sailing
Directions), also aus den Seehandbüchern, herauszunehmen und besondere
Leuchtfeuer-Verzeichnisse (Lists of Lights) einzuführen. Im Jahre 1873 er
schien in Deutschland erstmalig in 3 Bänden das "Verzeichnis der Leuchtfeu
er aller Meere". Auch die ersten Funkstellen vor dem ersten Weltkrieg wur
den im Verzeichnis der Leuchtfeuer unter Signalstellen eingeordnet. Das er
wies sich schnell als unpraktisch, so daß sie 1922 aus dem Anhang herausge
nommen und in einem Band gesammelt unter dem Titel Nautischer Funkdienst
herausgegeben wurden.
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